Reduzieren Trockenpflaumen das Risiko für Darmkrebs?
Diät mit getrockneten Pflaumen senkt Krebsrisiko im Tierversuch
(Quelle: Wiki)
Trockenpflaumen sind reich an Antioxidantien
Versorgen wir unsere Darmbakterien jedoch mit dem falschen Futter, so können sie uns das übel nehmen: Verdauungsstörungen, Übergewicht, chronische Entzündungen und sogar Darmkrebs sind die möglichen Folgen einer aus dem Gleichgewicht geratenen Darmflora.
Darmkrebs bildet in Deutschland rund ein Siebtel aller Krebserkrankungen, und in rund zwei von fünf Fällen verläuft die Krankheit tödlich. Viele Forscher versuchen darum, das Zusammenspiel zwischen unserer Gesundheit und unseren Darmbakterien besser zu verstehen.
Ein bereits verbreitetes Hausmittel gegen Verdauungsstörungen erweist sich dabei offenbar als besonders wirkungsvoll: Getrocknete Pflaumen helfen der Darmflora und schützen so auch vor Krebs, meinen Nancy Turner von der Texas A&M University und ihre Kollegen:
Ein bereits verbreitetes Hausmittel gegen Verdauungsstörungen erweist sich dabei offenbar als besonders wirkungsvoll: Getrocknete Pflaumen helfen der Darmflora und schützen so auch vor Krebs, meinen Nancy Turner von der Texas A&M University und ihre Kollegen:
"Trockenpflaumen enthalten phenolische Verbindungen, die viele Effekte auf unsere Gesundheit haben", erklärt Turner. "Sie dienen als Antioxidantien und können den oxidierenden Effekt freier Radikale auf unsere DNA neutralisieren."
Weniger Polypen nach Pflaumen-Diät
In Tierversuchen an Ratten überprüften die Wissenschaftler, wie gesund Trockenpflaumen tatsächlich sind. Ein Teil der Versuchstiere erhielt darum eine Diät mit reichlich getrockneten Pflaumen, die Kontrollgruppe erhielt normales Laborfutter. Kalorien und Nährstoffgehalt der Nahrung waren bei beiden Gruppen gleich. Anschließend untersuchten die Forscher das Darmgewebe der Tiere und welche Arten von Bakterien dort lebten.
Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede: Im Darm der Ratten fanden die Forscher deutlich weniger Vorläufer von Darmpolypen und weniger Entzündungsherde, wenn die Tiere Trockenpflaumen zu fressen bekamen. Solche Polypen sind zunächst gutartig, bösartige Tumoren können jedoch aus ihnen hervorgehen.
Pflaumen fördern nützliche Darmbakerien
Mitverantwortlich für diesen positiven Effekt ist den Forschern zufolge ein verschobenes Verhältnis der zwei hauptsächlich im Darm ansässigen Bakterienstämme. Darmbakterien gehören zum größten Teil entweder zum Stamm der Bacteroidetes wie beispielsweise der häufigste Darmkeim Bacteroides oder zu den Firmicutes, zu denen Krankheitserreger wie Clostridien, aber auch Milchsäurebakterien gehören.
Wie die Studie ergab, lebten besonders im hinteren Teil des Dickdarms nach der Pflaumendiät mehr Bacteroidetes als bei der Kontrollgruppe. "Aus dieser Studie schlussfolgern wir, dass getrocknete Pflaumen offenbar nützliche Darmbakterien und den mikrobiellen Stoffwechsel im Dickdarm fördern", fasst Turner zusammen.
Dass die Ernährung auch beim Menschen einen Einfluss auf das Darmkrebsrisiko hat, ist bereits bekannt: Alkohol, Rauchen und große Mengen rotes Fleisch gelten als ausgesprochene Risikofaktoren. Regelmäßig Trockenpflaumen zu essen könnte dagegen Teil einer Ernährungsstrategie sein, um das Krebsrisiko zu senken, meint Turner. Der gesunde Effekt müsse aber in Studien am Menschen noch bestätigt werden.
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