Freitag, 19. Februar 2016

Nadeln gegen die Schmerzen: Akupunktur könnte gegen die Symptome der Fibromyalgie helfen.

Hilft Akupunktur gegen Fibromyalgie?



Nadeln gegen die Schmerzen: Akupunktur könnte gegen die Symptome der Fibromyalgie helfen. 

In einer spanischen Studie halfen neun Wochen der chinesischen Nadeltherapie besser gegen Schmerzen und Erschöpfung als eine Schein-Akupunktur. Die positive Wirkung hielt zudem bis zu ein Jahr an, wie die Forscher berichten. Ihrer Ansicht nach spricht dies dafür, dass diese alternative Behandlung Patienten mit der chronischen Schmerzerkrankung echte Linderung verschaffen kann.


Wer unter Fibromyalgie leidet, hat es gleich doppelt schwer: Zum einen sorgen chronische Schmerzen, Erschöpfung, Druckempfindlichkeit und Depressionen für teilweise starke Beschwerden, zum anderen aber ist diese Schmerzerkrankung bis heute nur schwer eindeutig zu diagnostizieren. 

Oft gelingt dies nur im Ausschlussverfahren, auch wenn Forscher 2013 erste körperliche Indikatoren nachgewiesen haben.





Um ihre Beschwerden zu lindern, suchen viele Patienten Hilfe bei alternativen Heilmethoden: "91 Prozent der Patienten mit Fibromyalgie haben bereits eine Form der komplementären Medizin ausprobiert", erklären Jorge Vas vom Doña Mercedes Gesundheitszentrum in Sevilla und seine Kollegen. Ob jedoch Akupunktur gegen die Symptome der Fibromyalgie und andere Schmerzerkrankungen hilft, blieb in bisherigen Studien widersprüchlich.

Nadeln gegen Schmerzen und Erschöpfung


In ihrer Studie haben Vas und seine Kollegen die Wirkung von traditioneller Akupunktur gegenüber Schein-Akupunktur bei 153 Fibromyalgie-Patientinnen überprüft. Alle erhielten neun Wochen lang einmal pro Woche eine 20-minütige Behandlung. Bei der Schein-Akupunktur wurden Nadeln in Führröhrchen nur auf die Haut aufgesetzt, bei der personalisierten Akupunktur wurden die Nadelpunkte nach chinesischer Tradition gemäß der Konstitution der Patientinnen ausgewählt.

Weder die Teilnehmerinnen noch die auswertenden Forscher wussten, wer welche Behandlung erhielt. Befragungen ergaben aber, dass in jeder der beiden Gruppen drei Viertel der Ansicht waren, dass sie die richtige Akupunktur bekommen hatten.


41 Prozent Schmerzlinderung


Das Ergebnis: Nach zehn Wochen war die subjektive Schmerzintensität in der echten Akupunkturgruppe um 41 Prozent gesunken, in der Gruppe mit der Schein-Akupunktur um 27 Prozent, wie die Forscher berichten. Auch die Schmerzschwelle bei Druck und die Zahl der schmerzhaften Druckpunkte war bei diesen Patientinnen signifikant stärker zurückgegangen, ebenso wie Müdigkeit und Depressionen, wie die Befragung ergab.

"Der von uns festgestellte positive Effekt der Akupunktur war deutlich größer als es eine kürzlich erfolgte systematische Review früherer klinischer Studien ergeben hatte", betonen die Forscher. Möglicherweise liege dies an den individuell ausgewählten und im Laufe der Therapie angepassten Akupunkturpunkten.

Die heilsame Wirkung der Behandlung war nach Angaben der Forscher auch größer als bei einigen der Medikamentenstudien von Mitteln gegen Fibromyalgie-Symptome wie Pregabalin oder Duloxetin. Die positiven Effekte der Akupunktur hielten zudem noch bis zu ein Jahr an. Vas und Kollegen sind daher nicht der Meinung, dass es sich hier nur um einen Placebo-Effekt gehandelt haben könnte.

Echte Hilfe – mit einigen Schwachpunkten


Nach Ansicht der Wissenschaftler spricht dieses Ergebnis dafür, dass Akupunktur Patienten mit Fibromyalgie echte Linderung verschaffen kann – und das mit nur wenigen Nebenwirkungen. "Unsere Studie zeigt, dass eine individualisierte Akupunktur-Behandlung der Fibromyalgie die Schmerzen lindern kann und die Lebensqualität der Patienten erhöht", konstatieren Vas und seine Kollegen.

Allerdings räumen die Forscher auch einige Schwachpunkte ihrer Studie ein: So brachen mehr Teilnehmerinnen mit der echten Akupunktur die Behandlung ab als in der Scheinakupunkturgruppe (sieben gegenüber zwei). In der "Echt"-Gruppe nahmen zudem mehr Patientinnen höhere Dosen von Schmerzmitteln ein. Letzteres sei aber nicht signifikant genug gewesen, um sich auf die Ergebnisse auszuwirken – so jedenfalls die Ansicht der Wissenschaftler. (Acupuncture in Medicine, 2016; doi: 10.1136/acupmed-2015-010950)

Donnerstag, 18. Februar 2016

Chili: Scharf und gesund

Chilischoten scharf und gesund



(Quelle: Wiki)


Rot, klein und scharf. So kennen wir die aus Mittel- und Südamerika stammenden Chili-Schoten. Chili-Schoten werden heute besonders zum Schärfen von Speisen verwendet. Dass Chilis darüber hinaus wahre Gesundheitsbringer sind, ist dagegen kaum bekannt. Wie und wo beeinflussen Chili-Schoten unseren Körper?

Mit Chilischoten den Stoffwechsel anheizen

Beim Verzehr von Chili, schüttet unser Körper verstärkt Katecholamine (z.B. Dopamin und Adrenalin) aus. Diese Katecholamine sind der Grund, weshalb es uns beim Verzehr von scharfen Mahlzeiten warm wird und wir schlussendlich anfangen zu schwitzen. Dieses Warmwerden und Schwitzen ist ein Zeichen dafür, dass unser Stoffwechsel angeregt ist und mehr Kalorien verbrennt. Eine Studie mit Ratten konnte nun zeigen, dass bei einem hohem Capsaicin Konsum das Körperfett bis zu 8% reduziert werden kann.

Chili verbessert Blutzucker- und Blutfettwerte

Auch Diabetiker können sich freuen. Ein erhöhter Einsatz von Chili verbessert die Sensitivität zu Insulin. So können die Blutzucker- und Blutfettwerte durch regelmäßigen Chilikonsum verbessert werden.

Chili gegen Schmerzen und Entzündungen

Chili wirkt doppelt schmerzsenkend: Einerseits unterbindet das im Chili befindliche Capsaicin die Schmerzweiterleitung, andererseits bindet sich dieser Wirkstoff an den Vanilloid Rezeptor. Dieser Rezeptor ist Schuld daran, dass wir Schmerzen fühlen. Außerdem ist dieser Rezeptor für Entzündungsprozesse verantwortlich. Durch das Binden von Capsaicin an diesen Rezeptor, wird dieser deaktiviert oder desensibilisiert.
Durch die hohe entzündungssenkende Kapazität von Capsaicin sollte Chili bei allen Entzündungserkrankungen eingesetzt werden, also nicht nur bei Übergewicht oder Diabetes sondern auch bei Krebs, Arthrose, Rheuma, MS oder nach hartem Training oder auch direkt vor dem Wettkampf.

Chili senkt den Blutdruck


Der Chili-Scharfmacher Capsaicin wirkt entspannend auf die Blutgefäße und senkt daher den Blutdruck. Das berichten chinesische Forscher nach einem Experiment an Laborratten, die unter chronischem Bluthochdruck litten. Wenn die Ratten kontinuierlich mit ihrer Nahrung Capsaicin zu sich nahmen, schütteten sie mehr Stickstoffmonoxid aus. 

Dieser Botenstoff entspannt wiederum die Blutgefäße, erklären die Wissenschaftler von der Third Military Medical University in Chongqing. Über ihre Ergebnisse berichten sie im Fachmagazin "Cell Metabolism".
Frühere Studien deuteten bereits darauf hin, dass Capsaicin kurzfristig den Blutdruck senkt. Die Forscher konnten diesen Zusammenhang jetzt in einer Langzeitstudie bestätigen: Die Versuchstiere erhielten über einen Zeitraum von sieben Monaten kontinuierlich Capsaicin. Die eingesetzten Ratten stammten aus einer speziellen Zuchtlinie mit chronischem Bluthochdruck. Die capsaicinreiche Diät führte bei ihnen zu deutlich besseren Blutdruckwerten im Vergleich zur Normalkost bei anderen Versuchstieren. Der niedrigere Blutdruck ging dabei mit erhöhten Werten von Stickstoffmonoxid in den Blutgefäßen der behandelten Ratten einher - einem Wirkstoff, dessen Bedeutung für die Funktion der Blutzirkulation bereits lange bekannt ist.
Wie Capsaicin konkret auf den Blutdruck des Menschen wirkt, soll jetzt als nächstes erforscht werden, schreiben die Wissenschaftler. Ihnen zufolge gibt es für den positiven Effekt eines hohen Chilikonsums allerdings schon jetzt Hinweise: In Regionen Chinas, in denen die Bevölkerung ihre Speisen traditionell stark mit Chili würzt, neigen nur etwa 10 bis 14 Prozent zu Bluthochdruck - im Vergleich zu 20 Prozent in Bevölkerungsgruppen mit geringerem Chilikonsum. Für Menschen, die nicht so gerne scharf essen, gibt es laut den Forschern auch milde Chilisorten, die einen dem Capsaicin ähnlichen Wirkstoff enthalten. Dieser soll die gleichen positiven Eigenschaften haben, aber nicht so scharf schmecken.

Chilischoten bauen Schleimhäute auf

Aufgrund der schärfenden Eigenschaft, vermuten viele, dass Chilischoten Schleimhäute reizen und schlecht für den Magen seien. Heute wissen wir, dass Chilischoten Schleimhautschutzstoffe enthalten, so dass sie sogar therapeutisch bei Magengeschwüren, bei Gastritis oder Magenblutungen eingesetzt werden. Der bekannteste Schleimhautschutzstoff dabei ist das Capsaicin, welches der Chilischoten auch seine charakteristische Schärfe verleiht.

Chili im täglichen Einsatz

Um die positiven Wirkungen der Chili auszunutzen, sollten Sie täglich 6 kleine Chili-Schoten schlucken – am besten immer 2 Stück zu den Mahlzeiten, möglichst leicht angeritzt, damit sie besser verdaut werden können. Bei Schmerzen in Gelenken und in Muskeln empfehle ich zusätzlich äußerlich mit capsaicinhaltigen Körperlotions zu arbeiten, um schnelle Erleichterungen zu bekommen.
Also leben Sie etwas schärfer als bisher – Ihr Körper wird sich darauf freuen

Dienstag, 16. Februar 2016

Vielseite Heilwirkung des Kubebenpfeffers



Kubebenpfeffer

(Quelle: Wiki)




Der Kubebenpfeffer ist in Indonesien beheimatet und hängt als kleine, kugelige Früchte an einem mehrere Meter hohen Kletterstrauch. Die Blätter sind lang und glatt, und seine Früchte wachsen in langen Ähren. Grün sind sie, wenn sie geerntet werden, nach dem Trocknungsprozess durch die Sonne wird er dunkelbraun.



Der Kubebenpfeffer zeichnet sich durch seine vielseitige Heilwirkung aus. 


In der Antike war man überzeugt, dass Kubebenpfeffer ein Aphrodisiakum ist und die Liebe fördert. 

Schon Hildegard von Bingen (1098–1179) beschrieb diese Pfeffersorte als wirksames Mittel für einen fröhlichen Geist, einen scharfsinnigen Verstand und für ein reines Wissen. 



Auch wirken diese Früchte gegen Atem- bzw. Harnwegserkrankungen. Eingesetzt werden sie außerdem gegen Entzündungen und Allergie. Kubebenpfeffer eingesetzt bei Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwäche soll Wunder bewirken. Daneben fördert er die Verdauung von schweren, fetten Gerichten. Ganze Körner werden auch gerne bei Kopfschmerzen zerkaut.


Die kugeligen Früchte, eingesetzt meist in der indonesischen, asiatischen und nordafrikanischen Küche als traditionelles Gewürz, schmecken süßlich-scharf, etwas nach Eukalyptus und Kampfer. Für manche besitzt er sogar eine zitronige Note. Reis-, Gemüse- und Meeresfrüchte-Gerichten verleiht man mit ihm eine besondere Note. Der Geschmack entfaltet sich in drei Phasen. Zuerst spürt man die pfefferige Schärfe, die dann in eine bittere Note übergeht. Am Ende schmeckt man den leicht eukalyptusartigen Geschmack.

Beispielsweise als Zutat der marokkanischen Gewürzmischung Ras el-Hanout, zu der noch Ingwer, Muskatnuss, Zimt, Anis, Lavendelblüten, Gewürznelken, Piment, Kardamom und Rosenknospen gehören. In Indien und Indonesien wird er auch gerne in Curry-Mischungen verwendet. Kubebenpfeffer können Sie ganz, zerstoßen, im Mörser gemahlen oder aus der Pfeffermühle zum Mitkochen oder Nachwürzen verwenden. Achten Sie darauf, dass sein Geschmack sehr dominant ist. Oft reichen bereits einige wenige Körner. Eine spannende Wahl, mit einer neuen Geschmacksnote bei den Speisen und Heilwirkungen, die sicher jeder gebrauchen kann.

BIRKENZUCKER (Xylit): Tiefer glykämischer Index


 BIRKENZUCKER (Xylit)




1. Gewinnung von Birkenzucker (Xylit)




Für die Xylit-Herstellung werden Xylan-haltige Pflanzenmaterialien (z.B. Holz, Rinde oder Maiskolbenreste) zerkleinert und mit Wasser gemischt, so dass sich das Xylan im Wasser löst. Xylan ist ein Xylose-Polysaccharid, ein langkettiges Holzzucker-Molekül, das auch Hemicellulose genannt wird und für Menschen unverdaulich ist. Bei Buchenholz, das hauptsächlich für die Xylose-Herstellung verwendet wird, beträgt der Xylan-Anteil ca. 27 %. Mit verschiedenen Verfahren kann man das Xylan hydrolisieren, so dass einzelne Holzzucker-Moleküle (Xylose) entstehen. Aus Xylose wird in einem weiteren Verarbeitungsschritt Xylit hergestellt.


Xylose schmeckt deutlicher weniger süß als normaler Zucker (Saccharose) und kann vom menschlichen Körper nicht verdaut werden. Durch Ionen-Austausch-Chromatographie wird die Xylose isoliert, gereinigt und schließlich mit Wasserstoff und Raney-Nickel katalytisch zu Xylit hydriert. Die Lösung wird konzentriert, gefiltert und durch weitere Verfahren von Schwermetallen und anderen Verunreinigungen gereinigt, bis kristallines, sehr reines Xylit übrig bleibt. Durch Kristallisation erhält man orthorhombische Kristalle, die aber meist unregelmäßig sind. Durch Sprühtrocknung kann sehr feines Pulver hergestellt werden, das zum Beispiel für die Herstellung von Bonbons und in der Pharmazie beliebt ist. Um feines Xylitpulver zu erhalten, können größere Kristalle gemahlen werden.


2. Der glykämische Index:



Der glykämische Index (GI) wurde ursprünglich für die Kontrolle des Blutzuckerspiegels von Diabetikern entwickelt. Der Index zeigt, wie schnell sich das im gegebenen Lebensmittel enthaltene Kohlenhydrat im Organismus einzieht – je niedriger der GI-Wert einer Speise ist, desto weniger Glukose gerät in den Blutstrom, so soll die Bauchspeicheldrüse auch weniger Insulin erzeugen, damit die Glukose zu den Zellen gelangt. Je weniger Insulin sich bildet, desto weniger Fett wird von dem Organismus gelagert.

Vom glykämischen Index her können die Lebensmittel in drei große Gruppen geteilt werden: Der Verzehr der Gruppen mit einem GI-Wert von 0-55 sind mit niedriger, mit einem Wert von 56-69 mittlerer und der Verzehr der Gruppe mit einem GI-Wert von 70-100 höherer Blutzuckerspiegelerhöhung verbunden. Als Vergleich: Der glykämische Index der konventionellen braunen und weißen Zucker befindet sich zwischen 68 und 100, also möglichst hoch, hingegen ist der Index des Birkenzuckers 7.

Zahlreiche klinische Versuche beweisen, dass der Organismus den Birkenzucker sehr langsam verarbeitet und nicht die gesamte Menge. Der Birkenzucker verursacht keine plötzliche Änderung im Blutzuckerspiegel: er löst weder die Erhöhung, weder die Reduzierung aus; eher stabilisiert und hält diesen niedrig. Die Diabetiker können – unter Anwendung des Birkenzuckers – süße Speisen verzehren, indem ihr Blutzuckerspiegel nicht steigt.

Für die Verdauung des Birkenzuckers ist kein Insulin erforderlich.

Nach einer am 21. Juli 1981 veröffentlichten Forschung haben 14 Insulinbenutzer versuchsweise ein mit entweder 30g Birkenzucker oder mit 30g Traubenzucker versüßtes Frühstück erhalten, während dessen die Reaktionen ihrer Organismen ständig kontrolliert wurden. 

Der Unterschied war spektakulär. Bei den Personen, die Traubenzucker verzehrt haben, war die Erhöhung des Blutzuckerspiegels und des Bedarfs an Insulin sofort messbar. Der Verzehr von 30 g Birkenzucker hat keine sofortige Nebenwirkung verursacht. Die weiteren Vermessungen nach 1 bzw. 2 Stunde/n haben bestätigt, dass die Verdauung und die Wirkung des Birkenzuckers der Stärke gleichwertig und für Diabetiker vollständig sicher sind.

3. Verzehr des Birkenzuckers für Diabetiker


Die mit Birkenzucker zubereiteten Speisen können aufgrund der Regelung der
einheitlichen internationalen lebensmittelhygienischen Anforderungen auch offiziell mit dem Unterscheidungsmerkmal „von Diabetikern verbrauchbar“ gekennzeichnet werden.

Bei der Zuckerkrankheit ist der Kohlenhydratgehalt eines gegebenen Produktes wichtig. 25% des Birkenzuckers ziehen sich direkt als Kohlenhydrat ein, jedoch während des gesamten Verdauungszyklus nehmen weitere 13-25% indirekt an der Verdauung von Kohlenhydraten teil und beeinflussen dadurch den Kohlenhydrat-Energiehaushalt. Bei den Zuckerkranken – unabhängig von der Phase der Krankheit – sollen 50% Kohlenhydrat eingerechnet werden, also 100g Birkenzucker bedeuten 50g Kohlenhydrat.

Für diejenige, die nach der Heilmethode der Zuckerkrankheit suchen, schlagen wir vor, mit ihrem Arzt über die Vorteile und physiologischen Wirkungen des Birkenzuckerverzehrs zu konsultieren. Viele leiden daran, dass sie nicht sicher sind, warum sie auf ihre Lieblingsspeisen und Getränke verzichten müssen.

Ein Menü, das wenig verfeinertes Kohlenhydrat (z. B. Weißmehl und davon zubereitete Kuchen, Backwaren u. ä.) enthält, stellt mit Birkenzucker kombiniert einen langfristig stabilen Insulinspiegel und reduziert die Notwendigkeit der Insulinspritzen.

Isomaltose statt Haushaltszucker bein Diabetes


Welcher Zucker ist am besten bei Diabetes?





(Quelle: Wiki)


Statt zu Haushaltszucker sollten Diabetiker lieber öfter zu Isomaltulose greifen. Der Naturstoff lässt den Blutzucker wesentlich weniger steigen - nur auf purzelnde Pfunde hoffen sollte man nicht.






Nach dem Verzehr von Isomaltulose (Palatinose™) steigt der Blutzuckerspiegel nach Studiendaten weniger stark an als nach dem Verzehr von Haushaltszucker. Das ist verwunderlich, denn beide Zuckerarten sind aus denselben Einfachzuckern aufgebaut und werden im Dünndarm komplett verdaut und aufgenommen.

Welche Stoffwechselmechanismen dem beobachteten Effekt zugrunde liegen, ist wenig erforscht. Eine aktuelle Studie zeigt jetzt erstmals an Menschen mit Typ-2-Diabetes, dass der günstige Stoffwechseleffekt von Isomaltulose auf einer veränderten Freisetzung der Darmhormone GLP-1 und GIP beruht, berichtet das Deutsche Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in einer Mitteilung.

Ein Team um Farnaz KeyhaniNejad und Andreas F. H. Pfeiffer vom DIfE hat die Stoffwechselwirkung von 50 g Isomaltulose und 50 g Haushaltszucker in einer Crossover-Studie an zehn erwachsenen Typ-2-Diabetikern untersucht. 

In der Studie ließ Isomaltulose im Vergleich zum Haushaltszucker die Blutzuckerwerte der Probanden durchschnittlich um 20 Prozent weniger ansteigen, heißt es in der Mitteilung.
Die freigesetzten Insulinmengen verringerten sich danach sogar um 55 Prozent 

Unterschiede in der Wirkung

Ebenso stiegen die GIP-Spiegel im Blut nur sehr wenig an und erreichten erst nach 60 Minuten einen Maximalwert. Nach Aufnahme des Haushaltszuckers erhöhten sich dagegen die GIP-Spiegel bereits nach 15 Minuten um mehr als das Doppelte und fielen dafür aber auch schon nach etwa 60 Minuten sehr stark ab.
Unterschiede in der Wirkung der beiden Zucker gab es auch bei der GLP-1-Freisetzung, so die Wissenschaftler . Nach dem Verzehr der Isomaltulose stieg der GLP-1-Spiegel bei den Probanden stärker und länger anhaltend an als nach der Aufnahme des gebräuchlichen Zuckers. Hinsichtlich der Glucagonfreisetzung stellten die Forscher keine signifikanten Unterschiede fest.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die unterschiedlichen Stoffwechseleffekte der beiden Zweifachzucker, die aus je einem Molekül Trauben- und Fruchtzucker zusammengesetzt sind, auf die chemisch unterschiedliche Bindung zwischen den beiden Einfachzuckern zurückzuführen ist. Während die Verdauungsenzyme Haushaltszucker recht rasch in Trauben- und Fruchtzucker spalten, dauert dieser Vorgang bei Isomaltulose länger.

Starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels bleiben aus

Hierdurch passiert ein großer Teil der Isomaltulose ungespalten die oberen Abschnitte des Dünndarms, in dem sich die GIP-produzierenden K-Zellen befinden, und kann so die GIP-Freisetzung nicht wesentlich stimulieren. Die GLP-1-produzierenden L-Zellen befinden sich dagegen in den unteren Darmabschnitten und setzen aufgrund der erst jetzt vermehrt vorliegenden Einfachzucker verstärkt das Darmhormon frei.
Wie frühere Studien der Forscher zudem zeigen, kann GIP ungünstig auf den Stoffwechsel wirken und eine Fettleber sowie entzündliche Prozesse im Fettgewebe auslösen. Dies lässt annehmen, dass die ungünstigen Effekte von Haushaltszucker vor allem durch die Hormonantwort, das heißt, die vermehrte GIP-Freisetzung bedingt sind.
Das Fazit: Isomaltulose verringert im Darm die GIP-Freisetzung, erhöht die GLP-1-Ausschüttung, erhält aber gleichzeitig ein gewisses Maß der Insulinfreisetzung. Dadurch bleiben starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels aus. "Dies ist besonders für Menschen mit Typ-2-Diabetes vorteilhaft, da bei ihnen die Blutzuckerspiegel leicht entgleisen.

Ebenso viele Kalorien

"Hinsichtlich der Regulation des Zuckerstoffwechsels ist Isomaltulose also deutlich besser geeignet als der gebräuchliche Haushaltszucker", sagt der Endokrinologe Pfeiffer, der am DIfE die Abteilung Klinische Ernährung leitet. 

"Dennoch sollte man wissen, dass sie genauso viele Kalorien liefert wie andere Zuckerarten auch. Zudem schmeckt sie weniger süß, so dass man leicht verführt ist, mehr zu essen als vom Haushaltszucker."

 "Wenn man die aufgenommene Energie nicht verbraucht, etwa durch ausreichend Bewegung, macht sie sich schnell in Form überflüssiger Pfunde bemerkbar", betont der Mediziner. (eb/eis)

Montag, 15. Februar 2016

Bio-Milch und Bio-Fleisch sind gesünder

Bio-Milch und Bio-Fleisch sind gesünder


Ökologisch erzeugte Lebensmittel enthalten mehr Omega-3-Fettsäuren und fettlösliche Vitamine


Bio ist doch gesünder: Milch und Fleisch aus ökologischer Tierhaltung enthalten mehr gesunde Inhaltsstoffe als ihre konventionell erzeugten Gegenparts. Das belegt eine Metastudie britischer Forscher. 
Demnach enthalten Bio-Milch und -Fleisch 50 Prozent mehr Omega-3-Fettsäuren und andere gesunde Fette. Bio-Milch liefert zudem mehr Vitamine E und Karotinoide. Grund dafür ist wahrscheinlich die Weidehaltung und weniger Kraftfutter für die Bio-Kühe.



Ökologisch produzierte Lebensmittel liegen im Trend. Der Bioanbau gilt als umwelt- und klimafreundlicher, es landen weniger Pestizide in der Natur und auf den Produkten und gesünder sollen sie auch sein – das glauben jedenfalls die meisten Menschen. Tatsächlich ergab 2014 eine große Metastudie, dass Obst und Gemüse aus ökologischem Anbau mehr Antioxidantien und weniger Schwermetalle enthalten.

Ob es auch bei Milchprodukten und Fleisch messbare Unterschiede zwischen ökologisch produzierten und konventionellen Produkten gibt, haben nun Carlo Leifert und seine Kollegen von der University of Newcastle in einer großen Metastudie untersucht. Dafür werteten sie 196 Fachveröffentlichungen zu den Inhaltsstoffen von Milch und 67 zu Fleisch aus. 





Deutlich mehr Omega-3-Fettsäuren


Und tatsächlich: Auch bei Milch und Fleisch gibt es messbare Unterschiede zwischen Bio und konventionell. Bio-Milch und Bio-Fleisch enthalten rund 50 Prozent mehr Omega-3 Fettsäuren als konventionelle Produkte, wie die Forscher berichten. Ein halber Liter Biomilch liefert demnach rund 39 Milligramm langkettige Omega-3-Fettsäuren, die gleiche Menge normale Milch dagegen nur 25 Milligramm.

"In unserer westlichen Diät bekommen wir meist zu wenig Omega-3-Fettsäuren, die europäische Lebensmittelbehörde EFSA empfiehlt daher, dass wir unsere Aufnahme verdoppeln", sagt Koautor Chris Seal von der Newcastle University. "Unsere Studie zeigt, dass ein Wechsel zu ökologisch produzierten Lebensmitteln schon ein großer Schritt dorthin sein kann."


Positiver Effekt der Tierhaltung


Die Auswertungen ergaben außerdem, dass Bio-Fleisch etwas weniger von den gesättigten Fettsäuren Myristinsäure und Palmitinsäure enthält. Bio-Milch liefert dafür rund 40 Prozent mehr von der gesunden, zweifach ungesättigten Linolsäure. Sie ist ein essenzieller Nährstoff und trägt im Körper dazu bei, Entzündungen zu hemmen und Hautschäden vorzubeugen. 

Leifert und seine Kollegen führen diese Unterschiede vor allem auf die Haltung der Rinder zurück: In der ökologischen Milch- und Fleischproduktion werden die Kühe meist draußen auf der Weide gehalten und sie fressen mehr Gras und Heu als Kraftfutter oder Silage. Das beeinflusst ihren Stoffwechsel und damit auch die Inhaltsstoffe von Milch und Fleisch.


Unterschiede auch bei Vitaminen und Iod


Auch bei Vitaminen und Spurenelementen fanden die Wissenschaftler Unterschiede: Bio-Milch enthält demnach mehr fettlösliche Vitamine wie Vitamin E und Karotinoide, aber auch mehr Eisen. In konventioneller Milch fand sich dafür fast 75 Prozent mehr Iod als in der Bio-Milch. Das ist in Iodmangel-Gebieten durchaus positiv, wie die Forscher erklären. Aber weil in vielen Teilen der EU, auch in Deutschland, Iodsalz genutzt wird, besteht hier eher das Risiko für eine Überversorgung. 

"Es ist nur ein schmaler Grat zwischen einem Iodmangel mit weniger als 140 Mikrogramm pro Tag und einer Überdosierung mit mehr als 500 Mikrogramm pro Tag", erklärt Koautorin Gilian Butler. Den neuen Ergebnissen nach kann schon ein halber Liter konventioneller Milch 88 Prozent der empfohlenen Tagesmenge Iod decken. Um einer solchen Überversorgung vorzubeugen, hat die EFSA bereits vorgeschlagen, die Iodmenge im Rinderfutter auf zwei bis fünf Gramm pro Kilogramm Futter zu begrenzen.

"Ein Wechsel lohnt sich"


Das Fazit der Forscher: "Wir haben eindeutig gezeigt, dass sich die Zusammensetzung von ökologisch angebauten und konventionellen Lebensmitteln unterscheidet", konstatiert Leifert. "Nimmt man nie frühere Studie zu Obst und Gemüse hinzu, spricht dies dafür, dass ein Wechsel zu Bio-Lebensmitteln uns signifikant höhere Mengen an Antioxidantien und Omega-3-Fettsäuren bringt." Auch erste Mutter-und-Kind-Studien haben bereits Indizien für positive Effekte einer auf ökologischen Produkten basierenden Ernährung aufgezeigt. 

Wie die Forscher betonen, werden aber noch mehr Studien benötigt, um weitere Unterschiede von ökologischen und konventionell erzeugten Lebensmitteln zu ergründen. Denn bei vielen gesundheitlich wichtigen Bestandteilen gebe es noch immer zu wenig Daten, um zuverlässige Vergleiche zu ermöglichen. (British Journal of Nutrition, 2016)

Lichtblitze gegen den Jetlag

Lichtblitze gegen den Jetlag


Im Schlaf verstellt: Forscher haben eine verblüffend simple Methode gefunden, mit der sich der lästige Jetlag verhindern lässt. Setzt man sich in der Nacht vor dem Flug eine Zeit lang regelmäßigen Lichtblitzen aus, stellt dies unsere innere Uhr schon im Vorhinein auf die neue Zeit um – und das, ohne dass wir wachwerden oder es unangenehme Folgen hat, wie die Forscher im "Journal of Clinical Investigation" berichten.

Gerät unsere innere Uhr aus dem Takt, beispielsweise durch einen Langstreckenflug, dann hat dies unangenehme Folgen: 
Wir fühlen uns wie gerädert, sind tagsüber todmüde, dafür abends leider hellwach. Auf Dauer kann ein häufiges Leben gegen die innere Uhr sogar Krankheiten fördern und den geistigen Abbau verstärken, wie Studien zeigen. 

Zwar schafft es die innere Uhr bei einem Jetlag von allein, sich wieder mit dem Tag-Nacht-Rhythmus der Umwelt zu synchronisieren, aber das dauert gewöhnlich ein paar Tage.

Nächtliches Blitzen


Raymond Najjar vom Singapore Eye Research Institute und seine Kollegen haben nun einen Weg gefunden, den Jetlag zu verhindern – indem die innere Uhr schon im Vorhinein auf den neuen Rhythmus geeicht wird. Normalerweise schafft unsere Uhr nur rund eine Stunde Verschiebung pro Tag, mehr ist von Natur aus nicht vorgesehen. Doch eine besondere Art der Lichttherapie kann ihr auf die Sprünge helfen.

Für das Experiment lebten 39 Probanden zunächst zwei Wochen lang in einem ganz regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus. Anschließend ging es ins Schlaflabor. Dort setzten die Forscher die Teilnehmer kurz nach dem Einschlafen jeweils eine Stunde lang entweder einem hellen Dauerlicht aus oder aber einem Wechsel von zwei Millisekunden langen Blitzen und zehn Sekunden Dunkelheit. Am nächsten Tag ermittelten sie, wann die abendliche Müdigkeit bei den Teilnehmern einsetzte.

Innere Uhr um zwei Stunden verstellt


Das überraschende Ergebnis: Die Probanden, die zu Beginn der Nacht den Lichtblitzen ausgesetzt waren, wurden zwei Stunden später müde als an den Tagen zuvor.
Der Spiegel des Schlafhormons Melatonin stieg bei ihnen abends deutlich später und langsamer an, wie Speichelproben ergaben. Obwohl sie das nächtliche Flackerlicht gar nicht bemerkt hatten und ungestört weiterschliefen, hatten sich die Blitze offenbar auf ihren Tag-Nacht-Rhythmus ausgewirkt.


"Das ist wie eine Art biologisches Hacking", erklärt Seniorautor Jamie Zeitzer von der Stanford University. Obwohl wir die Augen geschlossen haben, registrieren die Sinneszellen unserer Netzhaut den Lichteinfall. Sie melden diese Reize an das Gehirn weiter und dieses glaubt dadurch, es sei noch Tag. Weil das Licht der wichtigste Zeitgeber unserer inneren Uhr ist, passt diese sich an das vermeintliche Tageslicht an – und das schneller als normal.


(Quelle: Wiki)


Blitze effektiver als Dauerlicht


Der Grund dafür scheint nicht das Licht als solches zu sein, sondern die schnelle Folge der hellen Blitze, wie die Forscher erklären. Denn sie ermöglichen es den Sinneszellen in unserer Netzhaut, sich jeweils nach einem Blitz wieder zu regenerieren. Das macht die Blitze effektiver als ein Dauerlicht, das nur zur Erschöpfung der Sehpigmente führt und damit nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahrgenommen werden kann.

"Damit könnten diese Lichtblitze einen neuen Weg eröffnen, uns schnell an Zeitverschiebungen anzupassen", sagt Zeitzer. Zwar haben Forscher bereits einige Wirkstoffe identifiziert, die unseren inneren Taktgeber ebenfalls zu einer schnelleren Umstellung bewegen. Diese sind aber bisher nur bei Fischen oder Mäusen getestet worden – und ihre Nebenwirkungen sind ungeklärt.

Hilft auch bei Schichtarbeit


Die Lichtblitze bieten demgegenüber eine simple und risikofreie Methode, sich auf eine Zeitverschiebung vorzubereiten, wie die Forscher betonen. Und so liefe das praktisch ab: "Wenn Sie morgen von Kalifornien nach New York fliegen müssen, nutzen Sie in der Nacht davor die Lichttherapie", erklärt Zeitzer. "Wenn Sie normalerweise um 8 Uhr morgens aufwachen, stellen sie die Blitze so ein, dass sie um 5 Uhr beginnen."

Durch das einstündige Blitzen verschiebt sich innere Rhythmus innerhalb dieser Nacht schon um mindestens zwei Stunden nach vorne. "Bei Ankunft in New York hat Ihr biologisches System dann bereits begonnen, sich auf die Ostküstenzeit einzustellen", so Zeitzer. Wie er erklärt, könnte diese Lichtblitz-Therapie nicht nur gegen Jetlag helfen – auch Menschen, die in Wechselschichten arbeiten, könnten sich so schneller an die Verschiebung ihres Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen. (Journal of Clinical Investigation, 2016; doi: doi: 10.1172/JCI82306)



(Quelle: Wiki)

Freitag, 12. Februar 2016

Açai-Beere: antioxidativ, antimikrobiell, antikarzinogen, antiatherogen (gegen arteriosklerotische Gefässveränderungen),

Açai



(Quelle: Wiki)

Die Kohl- oder Açaipalme (Euterpe oleracea C. Martius), die zur botanischen Familie der Palmgewächse (Palmae) bzw. zur Unterfamilie der Arecaceae, einer bestimmten Palmenart gehört, liefert die Açai-Beeren (gesprochen: Assai).
Die Pflanze ist im Norden Südamerikas v.a. in Brasilien verbreitet, bevorzugt die niederschlagsreichen Amazonas-Gebiete und wächst ziemlich schnell. Sie ist ein natürlicher Teil der Pflanzenwelt Brasiliens und wird nicht in Monokulturen angebaut, so dass Pestizide unnötig sind. Die Açai-Palme kann über 30 Meter hoch werden. Ihr Stamm ist verhältnismässig dünn und trägt eine beachtliche grüne Krone. Die olivgrünen, grossen, sehr feinen Blätter werden zur Abdeckung der Häuser verwendet. Aus den Fasern entstehen Hüte, Matten, Beutel und Körbe.
Die vielen kleinen, gelben Blüten erscheinen von September bis Januar an grossen, hängenden Büscheln. Jede Palme produziert drei bis vier solcher Büschel pro Jahr, wobei jeder Büschel etwa 3 bis 6 Kilo Früchte trägt.

Die Açai-Frucht ist das wichtigste regenerative Nichtholz-Produkt aus dem Amazonasdelta und damit eine bedeutende Einnahmequelle und Lebensgrundlage für die Einheimischen. Die runden Beeren sind 1 bis 1,4 cm gross und haben eine purpurrote, bei Vollreife fast schwarze Farbe. Sie können das ganze Jahr über geerntet werden, wobei die Haupterntezeit auf Grund der besseren Fruchtqualität aber in die „trockenen Monate“ fällt, d. h. August bis Dezember. Kletterer schneiden die Büschel ab, dann werden die Beeren am Boden in Körbe abgestreift und direkt weiterverarbeitet, da sie ohne Tiefkühlung innerhalb von 36 Stunden verderben würden. Dies ist auch der Hauptgrund, warum Açai-Beeren in Europa nicht frisch angeboten werden. Nur den Saft erhält man hierzulande, meist als Mixtur, in Naturkostläden oder auch in Form von Kapseln.
Die indigene Bevölkerung verwendet den sämigen Beerensaft traditionell zur Zubereitung nahrhafter Pürees und Cremespeisen. Dazu wird er mit weiteren Zutaten wie z. B. Maniokmehl oder Perltapioka vermischt und anschliessend mit Salz oder Zucker gewürzt. Die Indios stellen aus dem Saft aber auch Wein her („Vinho de Açai“), der schokoladenartig schmecken soll. Der Saft, dem ein nussiges Aroma zugeschrieben wird, kann jedoch auch pur, mit Zucker gesüsst oder mit Wasser verdünnt getrunken werden. Auch Mischungen mit anderen tropischen Früchten wie Acerola (Malpighia punicifolia) oder Guarana (Paullina cupana) sowie Eiscreme, Milch-Shakes, Mousse, Schokolade und Pie sind in Brasilien beliebt.
Die Erfolgsgeschichte der Beere begann, als Surfer die dunkel-violette, energieliefernde Frucht für sich entdeckten. Als Saft oder Sorbet wurde Açai zuerst in einigen Strandbuden angeboten und fand von dort nach und nach den Weg in die Grossstädte des Landes, allen voran Sao Paulo und Rio de Janeiro, wo man ihn heute in Fitnesscentern, Sportclubs, Saftbars und Restaurants bestellen kann.


Inhaltsstoffe
Besonders Sportler schätzen die Beere als Energiespender. Neben dem Gehalt an ein- und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, ähnlich dem von Olivenöl, ist der hohe Anteil an pflanzlichem Eiweiss für die energieliefernde Wirkung verantwortlich.
Hauptbestandteile des Açai-Getränkes in g/100g Trockensubstanz:
Fett:
45,9 – 50,7
Fasern (Ballaststoffe):
32,3 – 34,0
Proteine:
8,3 – 18,2
Mineralien:
2,0 – 3,5
Kohlenhydrate:
1,5 – 6,7
Glukose:
0 – 1,5

Mineralstoffe bzw. Spurenelemente in mg/100 g Trockensubstanz:
Kalium:
499 – 932
Kalzium:
133 – 286
Magnesium:
121 – 174
Phosphor:
99 – 124
Natrium:
16 – 56,4
Eisen:
1,5 – 26,0
Zink:
2,0 – 7,0
Kupfer:
1,7 bis 2,0

Die Beeren sind zudem reich an den Vitaminen A, E sowie den Vitaminen B1, B2 und B3 (Niacin). Der Vitamin C-Gehalt ist dagegen nicht sonderlich hoch.
Herausragend ist jedoch die Fülle an anderen Antioxidanzien, und zwar bestimmten Polyphenolen. Polyphenole kommen als Gerbsäuren und als Farbstoffe vor. 
Sie wirken antioxidativ, antimikrobiell, antikarzinogen, antiatherogen (gegen arteriosklerotische Gefässveränderungen), hemmen die Zusammenballung der Blutplättchen und haben damit eine grosse Bedeutung in der Prävention von koronaren Herzerkrankungen. Ausserdem verhindern sie die Bildung von entzündungsfördernden Substanzen.
In Açai-Früchten wurden die folgenden Polyphenole nachgewiesen.
·         Anthocyane Cyanidin-3-Rutinoside und Cyanidin-3-Glucoside
·         sowie in geringeren Mengen Peonidin-Rutinoside,
·         Delphinidin,
·         Petunidin und
·         Malvidin
Anthocyane sind wasserlöslich und verleihen Obst und Gemüse ihre rot-violette Farbe. Die Pflanzenfarbstoffe sind u.a. wichtig für die Dunkeladaption des menschlichen Auges, d. h. die Anpassung des Auges an Dunkelheit. Açai-Beeren sollen angeblich 10 bis 30mal mehr Anthocyane enthalten als Rotwein. Isoliert werden konnten ebenfalls die Polyphenole Protokatechu-Säure (3,4 Dihydroxybenzoesäure), Catechine und Quercetin-Rutinoside (Rutin).
Aber offensichtlich besitzt nicht nur das Fruchtmark, sondern auch der hellbraune Samen, der unter der dünnen Fruchtfleischschicht liegt und von einer rauhen Faserschicht umhüllt ist, ein hohes antioxidatives Potential. Er soll sogar noch bessere Radikalfängereigenschaften besitzen als das Beerenmark. 
Es gibt Hinweise, dass die Samen sogar ähnlich potente antioxidative Wirkungen besitzen wie Traubenkerne. Diese enthalten Procyanidine, die bisher als das schlagkräftigste Mittel gegen zellschädigende Sauerstoff-Verbindungen gelten und die 20-mal effektiver sein sollen als Vitamin C.
 Die Samen wirken z. B. stark hemmend auf die Oxidation der Fettsäuren. Sie sind reich an den Polyphenolen Epicatechin und Protokatechu-Säure sowie fünf verschiedenen Proanthocyanidinen. Bislang dienen sie leider nur als Schweinefutter oder man gewinnt Garten- bzw. Blumenerde daraus, nachdem sie verrottet sind. Auch das örtliche Kunsthandwerk verwendet die Samen und fertigt daraus Armbänder, Vasendekorationen oder Tannenbaumschmuck. Der Grossteil der Samen wird jedoch als Abfall entsorgt.


Palmito aus der Açai-Palme
Die Açai-Palme ist ausserdem der Hauptlieferant von Palmherzen (Palmito), die als Delikatesse gelten und z. B. Salate und Cremes verfeinern. Palmherzen haben ein intensiv nussartiges Aroma, das roh am besten zur Geltung kommt. Als Palmkohl bezeichnet man Palmherzen, die mit den jungen, umhüllenden, noch nicht entfalteten Blättern gekocht werden. Die eingelegte Variante dieses Gemüses ist der Palmkäse. In Europa findet man Palmito fast nur als Konserve in Meersalzlake unter der Bezeichnung Hearts of Palms oder Coeurs de Palmier. Aus ernährungsphysiologischer Sicht sind lediglich die ungewöhnlich hohen Eisenwerte von bis zu 3,6 mg je 100 g Pal-mito erwähnenswert.

Das Palmito ist das Mark des Vegetationskegels an der Spitze der Palme. Um an selbiges zu kommen, muss die Pflanze nach zehn bis fünfzehn Jahren, wenn sie erntereif ist, gefällt werden, da der Vegetationskegel, der den Ansatz für die Palmwedel bildet, nicht mehr nachwachsen kann und die Palme nach dessen Entfernen absterben würde. Daher ist der Verzehr von Palmito eher kritisch zu sehen. Zumal für ein Kilogramm Palmito zwei Palmen geopfert werden müssen. 
Das zwei bis drei Kilogramm schwere Herz ist von einer Reihe ungeniessbarer, fasriger Blatthüllen umschlossen, die zuvor vollständig entfernt werden müssen, um an das essbare Mark zu gelangen.