JIAOGULAN – Gynostemma pentaphyllum
(Quelle: Wiki)
Jiaogulan (gesprochen „Dschiau-gu-lan“) ist eine widerstandsfähige Rankpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse, die im heimischen Anbau sehr leicht zu ziehen und zu pflegen ist. Frisch oder getrocknet: Ihre Blätter und anderen Teile können als Tee, Salat oder auch Gemüse verarbeitet und genossen werden.
JIAOGULAN – RENAISSANCE ALS „KRAUT DER UNSTERBLICHKEIT“
Dieses Heilkaut, dessen Merkmal die sich vergabelnden Ranken mit unpaarig gefiederten fünf bis neun Laubblättern sind, ist in den Regenwäldern Chinas, Japans, Thaiwans, Koreas, Thailands und Malaysias beheimatet. Es erlebt derzeit sozusagen als „Anti-Aging-Kraut“ seine botanische Wiedergeburt: Bereits im 15. Jahrhundert galt es in der Ming-Dynastie im Kaiserreich China als ein „Heilkraut gegen die Hungersnot“. Es ist auch unter den Begriffen „Gnseng des Südens“ oder „Fünf-Blätter-Ginseng“ bekannt.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM), die seit mehr als 2.000 Jahren praktiziert wird, schätzen deren Heilkundler ihre Wirkung zum Beispiel hinsichtlich
- Senken des Blutzuckerspiegels,
- Blutvergiftung (Sepsis)
- Störungen des Lipoprotein-Stoffwechsels (Hyperlipidämie)
- viraler Hepatis
- chronischer Magen-Darm-Entzündung (Gastro-Enteritis)
- chronischer Entzündung der Luftröhre (Tracheitis)
VERJÜNGT UND BELEBT – MIT DER TÄGLICHEN TASSE TEE INS HOHE ALTER
Seit Jahrhunderten schwört man in den bergigen Regionen Südchinas auf die Wirkung der süß-herb schmeckenden Blättern in Form eines täglich getrunkenen Tees. Dort ist „Jiaogulan“ als „Xiancao“ bekannt, in etwa übersetzt mit „Kraut der Unsterblichkeit“. Interessanterweise leben in der Provinz Guizhou überdurchschnittlich viele über 100-Jährige …
„Amachazuru“, heißt die Tee- und Gemüsepflanze in Japan, „süße Tee-Ranke“.
Dort trat ihr Wirkungspotenzial 1976 eher zufällig zutage, als man bei einer Suche nach einem kalorienarmen Süßungsmittel in Jiaogulan die gleichen Substanzen entdeckte, die ihren Namensgeber Ginseng berühmt machten – die „Ginsenoside“.
„FRAUENGINSENG“ UND „ANTI-AGING-KRAUT“
Die krautige Ranke setzt im Einsatz als Heilkraut seit einigen Jahren in den westlichen Ländern, vor allem in den USA, den Siegeszug als kostengünstigere Alternative zum Ginseng fort.
Den Erfolg verdankt sie ihren Wirkstoffen, den Saponinen:
Dabei handelt es sich um natürliche organische Verbindungen, die unter anderem Einfluss auf den Hormonhaushalt nehmen.
Hier punktet die Pflanze durch eine botanische Besonderheit:
Obwohl es sich um eine Pflanze aus der Kürbisfamilie handelt, wurden im Jiaogulan-Kraut sogenannte „Gypenoside“ oder „Gynosaponine“ nachgewiesen.
Weiterhin erstaunlich ist, dass ein Teil der Jiagoulan-Gypernosiden nicht nur in der chemischen Zusammensetzung denen des Ginsengs („Panax Ginseng“) entspricht – sondern sogar in höheren Konzentrationen vorkommt: Während Ginseng nur 28 Saponine enthält, sind in Gynostemma pentaphyllum 82 Saponine nachweisbar.
Saponine sind in der Hormonsynthese für die wohltuende Wirkung verantwortlich – und Hormone werden besonders im weiblichen Körper gebraucht. Deswegen wird Jiaogulan auch „Frauenginseng“ genannt.
Doch auch für Sportler ist das Kraut geeignet: Es senkt u.a. die Milchsäureproduktion und lässt den Körper schneller nach der Anstrengung regenerieren. So kann es sich vor Wettkämpfen als ein echtes „Sportler-Kraut“ erweisen.
WOHL BEKOMM’S – SO WENDEN SIE JIAOGULAN AN
Die Pflanze lässt sich in vielen Variationen genießen:
Man kann ihre Blätter einfach abpflücken und zerkauen. Der Geschmack ähnelt dem der Ginsengwurzel, ein Mix aus süß-bitter und ein bisschen nach Lakritze. Dieses ist wiederum dem hohen Gehalt an Gypenosiden zu verdanken: Er ist in der Pflanze am höchsten vor der Blüte und ist besonders in den Triebspitzen zu schmecken.
Auch Salaten verleihen die frischen Blätter diese besondere Geschmacksnuance, oder man genießt die frischen Blätter direkt als Brotbelag, z. B. auf Butter oder Frischkäse.
Als Tee ist Jiaogulan schnell zubereitet. Dabei wird auf die Zugabe von Ast- und Rindenstückchen verzichtet, es werden nur die Blätter verwendet.
Einen Liter kochendes Wasser in eine Teekanne geben, eine Minute abkühlen lassen und dann einige wenige frische oder getrocknete Blätter hinzugeben. Ziehzeit: etwa 3 Minuten.
Ein gehäufter Teelöffel getrockneter Tee enthält ca. 65-75mg Gypenoside.
TIPP: Im Sommer kann man den Tee gut gekühlt trinken – im Winter, je nach Geschmacksintensität, mit einem kleinen Stück Ingwer kombinieren. Auch frische Brennnessel passt zum Aufguss. Der Tee ist bekömmlich und wirkt beruhigend und ausgleichend.
AUFGESCHLOSSENER SCHROT
In Europa ist auch ein spezieller, sogenannter „hochaufgeschlossener“ Kräuterschrot erhältlich. Hier werden Jiaogulanblätter in einem mehrstufigen Reifungsprozess durch darauf abgestimmte Enzyme aufgeschlossen.
Anschließend werden sie schonend gemahlen. Diesen Schrot kann man mit dem Löffel einnehmen oder über das Müsli streuen – dadurch nimmt man schneller eine höhere Menge an Wirkstoffen zu sich als durchs Teetrinken.
Ein gehäufter Teelöffel Kräuterschrot (ca. 2 Gramm) enthält rund 100mg Gypenoside.
ANWENDUNG IN DER ALTERNATIVMEDIZIN
Das ungiftige Heilkraut zählt dort inzwischen zu der Königsklasse bei den Adaptogenen.
Dieses sind ungiftige Pflanzen mit universeller, gleichsam „intelligenter“ Heilwirkung: Je nach individueller Erfordernis regen sie zu schwache Körperfunktionen an und dämpfen ein Zuviel im Körper. Zugleich stärken sie das Immunsystem und allgemein die Gesundheit – ohne jede Nebenwirkung. Zu dieser Königsklasse der Heilpflanzen gehören auch Ginseng, Ling-Zhi-Pilz (Reishi), Schisandra (chinesische Beerentraube) und Ashwaganda (indische Schlafbeere).
Deshalb wird der positiver Effekt von Jiaogulan bei Stress-induzierten Krankheiten geschätzt: Es wirkt immer ausgleichend und balancierend, ohne Nebenwirkungen. Dem tonisierenden (stärkenden) Kraut wird nachgesagt, es aktiviere den Kreislauf und die Leber, stärke das Immun- und Nervensystem und wirke beruhigend bei Stress. Es hätte ein krampflinderndes Potential und sei in der Lage, den Blutzucker sowie Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen. Auch die genannten Anti-Aging-Effekte schreibt man ihm zu.
Wie bei allen pflanzlichen Mitteln ist auch bei Jiaogulan die regelmäßige Anwendung wichtig, um langfristig von seinen vielfältigen Wirkkräften profitieren zu können.
ZAHLREICHE STUDIEN BEFASSEN SICH MIT WIRKSAMKEIT
Im renommierten „Journal of Traditional Chinese Medicine“ wurden viele Studien veröffentlicht, die der Vorbeugung Jiaogulans bei Schlaganfällen, Herzinfarkt, Arteriosklerose und vielen anderen Krankheiten nachgehen. Auch andere Forscher untersuchten die Pflanze hinsichtlich ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten: die Jiaogulan-Forscher der japanischen Ehime-Universität von Matsayuma, der Medizinischen Hochschulen in Guiyang und Hengyang, der Universität für Traditionelle Chinesische Medizin von Shanghai und der Loma-Linda-Universität in Kalifornien sowie der „Vanderbilt University Medical Center“ in Nashville (USA).
Jiaogulan kommt in der Alternativmedizin besonders hier zum Einsatz als und bei
- Adaptogen
- Antioxidans (schützt Zellen vor vorzeitiger Alterung)
- Herzstärkungsmittel
- Bluthochdruck
- Hohem Cholesterin
- Schlaganfall und Herzinfarkt, präventiv gegen Thrombosen
- Diabetes, senkt Blutzucker und Blutfette
- Gastritis, Bronchitis und Hepatitis
- Unterstützung der Leber
Es gilt als
- Immunsystemstärkend
- Blutbildend
- Stressabbauend
- Stoffwechselfördernd
Es soll auch krebshemmend wirken, ausführlich nachzulesen bei einem Betroffenen in seinem Internetauftritt. Link: http://www.jens-rusch.de/index.php/Jiaogulan
JIAOGULAN-PFLANZEN KAUFEN UND PFLEGEN
Jiaogulan ist als Tee und Kräuterschrot oder Kapseln zum Einnehmen, im Versandhandel als Saatgut oder im Topf erhältlich. Auch als Potpourri, zu Dekorationszwecken oder zur Raumluftverbesserung, kann sie bezogen werden.
Im Gegensatz zum Ginseng kann man Jiaogulan selbst ziehen, entweder im Garten oder im Haus und Wintergarten.
(Quelle: Wiki)
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass einfach jedes Jahr die Blätter geerntet werden, während eine Ginsengwurzel mehrere Jahre benötigt, um genügend Wirkstoffe anzureichern.
In der Pflege erweist sich die ausdauernde Rank- und Kletterspezialistin als anspruchslos und schnell wachsend. Man kann sie entweder an einem Stock ziehen oder einfach über den Boden kriechen lassen.
Sie bevorzugt schattige Lagen, eine optimale Beleuchtung von 40–80 % und einer optimalen Beleuchtung von 65 – 75 %. Stickstoff-, Phosphor- und humusreiche, feuchte Erde sind ideal. Der pH-Wert sollte bei 5,5 bis 8,0 (optimal: 6,5 bis 7,0) liegen; die optimale Erde mehr als 30 cm tief und gut durchlüftet sein. Idealerweise hält sie Wasser, wie z. B. sandige Lehmböden.
Im Herbst zieht sie ein, und treibt aus ihrem Wurzelstock im nächsten Frühjahr wieder aus. Ihre Vermehrung erfolgt durch Stecklinge. Die Pflanze bekommt man, je nach Herkunft, winterhart (-18° Celsius). Eine Überwinterung im Haus ist möglich und garantiert ganzjährigen Wuchs. Ihre Früchte sind runde, glatte Beeren, mit einem Durchmesser von 5 bis 8 mm, die dunkelgrün bis fast schwarz werden, wenn sie reif sind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen