Nahrung für das Gehirn
(Quelle: Wiki)
James Joseph, Neurowissenschaftler aus Boston, mag Früchte. Am liebsten mochte er immer schon Heidelbeeren, wie viele amerikanische Kinder. Seit kurzem isst der 61-jährige Professor jeden Tag mindestens eine Portion der hübschen blauen Kügelchen – mit Joghurt, im Fruchtsalat, im Müsli oder pur, gelöffelt aus der Kaffeetasse. Die Beeren, davon ist Joseph überzeugt, machen klug.
Das in Heidelbeeren enthaltene blaue Anthozyan verbessert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, wie Forscher Joseph vermutet. Stoffe mit ähnlicher Wirkung stecken in Erdbeeren, Spinat oder Brokkoli.
Die Spur zu der vielleicht skurrilen Erkenntnis legten Ratten und Mäuse in Josephs Labor an der renommierten Tufts-Universität. Er verfütterte an die Tiere Extrakte der Blaubeeren. Resultat: Die Früchte verbesserten das Denkvermögen der Nager. Ratten im reifen Alter schnitten in Tests ebenso gut ab wie jüngere. Tiere, die an Alzheimer erkrankt waren, blieben länger geistig frisch als eine Vergleichsgruppe.
Seitdem rät der Neurowissenschaftler Studenten, Managern und älteren Menschen zur kognitiven Diät der genussvollen Art: „Verspeist Blaubeeren!“
Klugheit mit dem Löffel essen?
Hirnforscher weltweit sind sich einig, dass jeder, der seine Begabung voll ausschöpfen will, großes Augenmerk darauf legen sollte, was auf den Teller kommt und ins Glas. „Die Effekte der Ernährungsstudien sind nicht groß, aber so deutlich, dass es sich lohnt, den Spuren nachzugehen“, bekräftigt der Hirnforscher Manfred Spitzer vom Universitätsklinikum in Ulm.
Unter der Schädeldecke ballt sich die unvorstellbare Menge von 100 Milliarden Nervenzellen zusammen. Jedes einzelne Neuron knüpft bis zu 10000 Kontakte mit seinen Nachbarn und tauscht fortwährend Informationen aus. So entstehen die Erinnerungen an unsere Kindheit, unsere Persönlichkeit, die Lust auf Sex oder die Fähigkeit, einen Vortrag zu halten. Wie kaum ein anderes Gewebe ist das Gehirn anfällig für Störungen.
Der Informationsfluss läuft nur reibungslos, wenn die Neuronen ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
Um in der Balance zu bleiben, benötigt das Gehirn fortwährend Mineralien, Aminosäuren, Vitamine und ein wenig Fett – wie sie in einer ausgewogenen Diät mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Fisch und gelegentlich Fleisch vorkommen.
Vor allem benötigt es ausreichend Energie und Wasser. Bei Kindern im Ruhezustand verbraucht allein der Denkapparat bis zu 50 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Energiemenge.
Bei Erwachsenen liegt der Wert bei 20 Prozent. Fehlt der Nachschub, lassen die Denkleistung und die Konzentration rasch nach.
Mit der richtigen Speise schöpfen Lernende ihre Möglichkeiten aus. Ein Beispiel: Die Ernährungsphysiologin Barbara Stewart von der University of Ulster in Nordirland gab Pennälern entweder weißen Toast oder gekochte Bohnen mit Toast zum Frühstück und testete anschließend ihre geistige Leistungsfähigkeit. Ergebnis: Je anspruchsvoller die Aufgaben waren, desto mehr lagen die „Bohnen“-Kinder vorn.
Der Ulmer Hirnforscher Spitzer rät daher allen, die geistig beansprucht sind, zu hochwertigen Kohlenhydraten, wie sie etwa in Müsli, dunklem Brot oder Vollkornprodukten enthalten sind.
Der Körper braucht lange, um diese aufzuschließen, und so wird das Gehirn über Stunden hinweg gleichmäßig mit Energie versorgt. „Ein Stück Süßes oder Schokolade liefert ebenfalls einen Energieschub, doch nach kurzer Zeit sackt der Blutzucker ab, und in der Folge lassen Konzentration und Arbeitsgedächtnis nach“, so der Psychiater.
Clemens Mayer, der kürzlich in Oxford frischt gekürte Gedächtnisweltmeister, achtet peinlich genau auf seine Lebensführung.
Täglich schult der 20-jährige Jurastudent in München zehn Minuten sein Gedächtnis, vor Wettkämpfen 30 Minuten lang.
Sein Erfolgsrezept: das Memory-Training, ausreichend Schlaf, Sport und eine ausgewogene Ernährung. „Ich esse viel Obst, z.B. Bananen, Gemüse, Müsli, und achte stark darauf, am Tag mindestens 2,5 Liter Wasser zu trinken“, so Mayer.
Der Weltrekordler im Zahlenmarathon kann sich 1040 Ziffern in einer halben Stunde merken sowie in 15 Minuten 85 Namen und die dazugehörigen Gesichter.
Ausreichend zu trinken ist ein Rat, der wichtig ist – aber wenig beachtet wird, wie Erfahrungen aus der Gedächtnisambulanz zeigen. Ärzte berichten immer wieder von älteren Menschen, die völlig verwirrt in die Sprechstunde kämen.
Statt einer schweren Krankheit, etwa Alzheimer oder Demenz, ist nicht selten Wassermangel die Ursache ihres Zustands. Erhalten die Patienten genug Flüssigkeit, sind sie anschließend geistig wieder auf der Höhe.
Fast Food ist ebenfalls ein Risikofaktor für Vergesslichkeit und Zerstreutheit – zumindest im Tierversuch. So fanden sich entsprechend gefütterte Ratten und Mäuse in einem Labyrinth deutlich schlechter zurecht als eine Vergleichsgruppe.
. Auch das in Heidelbeeren enthaltene blaue Anthozyan verbessert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, wie Forscher Joseph vermutet. Stoffe mit ähnlicher Wirkung stecken in Erdbeeren, Spinat oder Brokkoli.
An britischen Schulen wird nun der Speiseplan umgestellt. Statt Hamburger soll es fortan Makrele und Lachs geben, dazu gekochte Kartoffeln. Wer noch etwas Müsli mit Blaubeeren isst und tagsüber genug trinkt, hat sein Gehirn optimal versorgt.
Wenn das Denkorgan nicht optimal versorgt wird, lässt seine Leistung schnell nach.
Hilfreich ist eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung aus viel Gemüse, viel Obst, Vollkornprodukten, Fisch, wenig Fett und gelegentlich Fleisch. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Energie und Wasser. Daneben haben Früchte, Fischöl oder das Gewicht Auswirkungen.
Versuche mit Mäusen und Ratten ergaben: Blaubeerensteigerten die kognitiven Leistungen. Bei älteren Menschen verbesserte eine Portion täglich die Reaktionszeit um sechs Prozent. Verantwortlich dafür ist wohl der blaue Farbstoff, der die Informationsübertragung zwischen den Neuronen anregt.
Studien verweisen darauf, dass Übergewicht als solches ein Risikofaktor für Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten sein könnte. Das von den Fettzellen produzierte Hormon Leptin zügelt nicht nur den Appetit, sondern bremst womöglich auch die Aktivität der Nervenzellen.
Das in Heidelbeeren enthaltene blaue Anthozyan verbessert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, wie Forscher Joseph vermutet. Stoffe mit ähnlicher Wirkung stecken in Erdbeeren, Spinat oder Brokkoli.
Die Spur zu der vielleicht skurrilen Erkenntnis legten Ratten und Mäuse in Josephs Labor an der renommierten Tufts-Universität. Er verfütterte an die Tiere Extrakte der Blaubeeren. Resultat: Die Früchte verbesserten das Denkvermögen der Nager. Ratten im reifen Alter schnitten in Tests ebenso gut ab wie jüngere. Tiere, die an Alzheimer erkrankt waren, blieben länger geistig frisch als eine Vergleichsgruppe.
Seitdem rät der Neurowissenschaftler Studenten, Managern und älteren Menschen zur kognitiven Diät der genussvollen Art: „Verspeist Blaubeeren!“
(Quelle: Wiki)
Klugheit mit dem Löffel essen?
Hirnforscher weltweit sind sich einig, dass jeder, der seine Begabung voll ausschöpfen will, großes Augenmerk darauf legen sollte, was auf den Teller kommt und ins Glas. „Die Effekte der Ernährungsstudien sind nicht groß, aber so deutlich, dass es sich lohnt, den Spuren nachzugehen“, bekräftigt der Hirnforscher Manfred Spitzer vom Universitätsklinikum in Ulm.
Unter der Schädeldecke ballt sich die unvorstellbare Menge von 100 Milliarden Nervenzellen zusammen. Jedes einzelne Neuron knüpft bis zu 10000 Kontakte mit seinen Nachbarn und tauscht fortwährend Informationen aus. So entstehen die Erinnerungen an unsere Kindheit, unsere Persönlichkeit, die Lust auf Sex oder die Fähigkeit, einen Vortrag zu halten. Wie kaum ein anderes Gewebe ist das Gehirn anfällig für Störungen.
Der Informationsfluss läuft nur reibungslos, wenn die Neuronen ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen versorgt werden.
Um in der Balance zu bleiben, benötigt das Gehirn fortwährend Mineralien, Aminosäuren, Vitamine und ein wenig Fett – wie sie in einer ausgewogenen Diät mit viel Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Fisch und gelegentlich Fleisch vorkommen.
Vor allem benötigt es ausreichend Energie und Wasser. Bei Kindern im Ruhezustand verbraucht allein der Denkapparat bis zu 50 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Energiemenge.
Bei Erwachsenen liegt der Wert bei 20 Prozent. Fehlt der Nachschub, lassen die Denkleistung und die Konzentration rasch nach.
Mit der richtigen Speise schöpfen Lernende ihre Möglichkeiten aus. Ein Beispiel: Die Ernährungsphysiologin Barbara Stewart von der University of Ulster in Nordirland gab Pennälern entweder weißen Toast oder gekochte Bohnen mit Toast zum Frühstück und testete anschließend ihre geistige Leistungsfähigkeit. Ergebnis: Je anspruchsvoller die Aufgaben waren, desto mehr lagen die „Bohnen“-Kinder vorn.
Der Ulmer Hirnforscher Spitzer rät daher allen, die geistig beansprucht sind, zu hochwertigen Kohlenhydraten, wie sie etwa in Müsli, dunklem Brot oder Vollkornprodukten enthalten sind.
Der Körper braucht lange, um diese aufzuschließen, und so wird das Gehirn über Stunden hinweg gleichmäßig mit Energie versorgt. „Ein Stück Süßes oder Schokolade liefert ebenfalls einen Energieschub, doch nach kurzer Zeit sackt der Blutzucker ab, und in der Folge lassen Konzentration und Arbeitsgedächtnis nach“, so der Psychiater.
Clemens Mayer, der kürzlich in Oxford frischt gekürte Gedächtnisweltmeister, achtet peinlich genau auf seine Lebensführung.
Täglich schult der 20-jährige Jurastudent in München zehn Minuten sein Gedächtnis, vor Wettkämpfen 30 Minuten lang.
Sein Erfolgsrezept: das Memory-Training, ausreichend Schlaf, Sport und eine ausgewogene Ernährung. „Ich esse viel Obst, z.B. Bananen, Gemüse, Müsli, und achte stark darauf, am Tag mindestens 2,5 Liter Wasser zu trinken“, so Mayer.
Der Weltrekordler im Zahlenmarathon kann sich 1040 Ziffern in einer halben Stunde merken sowie in 15 Minuten 85 Namen und die dazugehörigen Gesichter.
Ausreichend zu trinken ist ein Rat, der wichtig ist – aber wenig beachtet wird, wie Erfahrungen aus der Gedächtnisambulanz zeigen. Ärzte berichten immer wieder von älteren Menschen, die völlig verwirrt in die Sprechstunde kämen.
Statt einer schweren Krankheit, etwa Alzheimer oder Demenz, ist nicht selten Wassermangel die Ursache ihres Zustands. Erhalten die Patienten genug Flüssigkeit, sind sie anschließend geistig wieder auf der Höhe.
Fast Food ist ebenfalls ein Risikofaktor für Vergesslichkeit und Zerstreutheit – zumindest im Tierversuch. So fanden sich entsprechend gefütterte Ratten und Mäuse in einem Labyrinth deutlich schlechter zurecht als eine Vergleichsgruppe.
. Auch das in Heidelbeeren enthaltene blaue Anthozyan verbessert die Kommunikation zwischen den Nervenzellen, wie Forscher Joseph vermutet. Stoffe mit ähnlicher Wirkung stecken in Erdbeeren, Spinat oder Brokkoli.
An britischen Schulen wird nun der Speiseplan umgestellt. Statt Hamburger soll es fortan Makrele und Lachs geben, dazu gekochte Kartoffeln. Wer noch etwas Müsli mit Blaubeeren isst und tagsüber genug trinkt, hat sein Gehirn optimal versorgt.
NAHRUNG FÜRS GEHIRN
Wenn das Denkorgan nicht optimal versorgt wird, lässt seine Leistung schnell nach.
Hilfreich ist eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung aus viel Gemüse, viel Obst, Vollkornprodukten, Fisch, wenig Fett und gelegentlich Fleisch. Besonders wichtig ist eine ausreichende Versorgung mit Energie und Wasser. Daneben haben Früchte, Fischöl oder das Gewicht Auswirkungen.
Kaffee/Tee
Die Inhaltsstoffe von Kaffee und Tee wirken anregend, steigern die Aufmerksamkeit und damit vorübergehend die geistigen Leistungen. Extrakte von grünem und schwarzem Tee erhöhen die Konzentration des Nervenbotenstoffs Acetylcholin (siehe auch Salbei).Heidelbeeren
Versuche mit Mäusen und Ratten ergaben: Blaubeerensteigerten die kognitiven Leistungen. Bei älteren Menschen verbesserte eine Portion täglich die Reaktionszeit um sechs Prozent. Verantwortlich dafür ist wohl der blaue Farbstoff, der die Informationsübertragung zwischen den Neuronen anregt.
Körpergewicht
Studien verweisen darauf, dass Übergewicht als solches ein Risikofaktor für Lern- und Gedächtnisschwierigkeiten sein könnte. Das von den Fettzellen produzierte Hormon Leptin zügelt nicht nur den Appetit, sondern bremst womöglich auch die Aktivität der Nervenzellen.
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