Mehr Tote durch ungesunde Ernährung
als durch Hunger
Nahrungssicherheit, Ernährungsgewohnheiten und Umweltbelastung
"Langzeitvorhersagen des globalen Nahrungsmittelbedarfs sind immens wichtig, wenn es um globale Nahrungssicherheit, um die Ernährungsweise der Menschen oder um Umweltbelastungen wie die landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen geht", sagt Susanne Rolinski vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Zu diesem Zweck haben Rolinski und Kollegen ein Online-Tool entwickelt, mit dem sich solche Vorhersagen in verschiedenen Szenarien treffen lassen.
Das Modell der Wissenschaftler für die Nahrungsmittelnachfrage basiert auf statistischen Analysen historischer Daten zu Ernährungsgewohnheiten und Einkommen für 162 Länder aus den letzten 46 Jahren.
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Ungesunde Ernährung
"Doch schon heute verursacht ungesunde Ernährung eine höhere Sterblichkeit als Unterernährung und Hunger", so der Forscher weiter. Ungesunde Ernährungsstile, die reich an rotem Fleisch, Zucker und verarbeiteten Nahrungsmitteln sind, stellen einen wichtigen Risikofaktor für Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Krebs, oder Herz- und Kreislaufkrankheiten dar. Durch den erwarteten enormen Anstieg des Fleischkonsums in Schwellenländern könnte dieser Risikofaktor künftig sogar noch relevanter werden.
"Unsere Studie zeigt einerseits, dass in einigen Regionen, wie in Subsahara-Afrika, Unterernährung in den folgenden Jahrzehnten voraussichtlich fortbestehen wird und ein langfristiges Engagement erfordert", sagt Koautor Hermann Lotze-Campen vom PIK.
"Unsere Studien verdeutlichen auch, dass Menschen in Industrieländern zu einer gesunden Ernährung zurückzukehren müssten, die sowohl Klima und Umwelt als auch der Gesundheit der Menschen zugutekommt, meint der Forscher: "In einigen der reichsten Länder ist der Anteil der auf tierischen Produkten basierenden Kalorien schon jetzt rückläufig." (PLOS ONE, 2015; doi: 10.1371/journal.pone.0139201)
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