Kartoffeln
Die Artenvielfalt der Kartoffel ist enorm: Der Sortenkatalog der Europäischen Gemeinschaft verzeichnet heute 450 Kartoffelsorten, die zum Verkauf zugelassen sind. Sie unterscheiden sich sowohl in ihrer Farbe, die von fast weiß bis hin zu dunklem violett reichen kann, als auch in ihrer Form. Darüber hinaus gibt es Sorten, die fest kochend oder eher mehlig sind.
Die Hauptinhaltsstoffe von Kartoffeln sind:
- Kohlenhydrate (Stärke)
- Eiweiß (Aminosäuren)
- Mineralstoffe (u. a. Magnesium, Kalium, Kalzium)
- Ballaststoffe
- Vitamine (C und B-Komplex)
Zu 77 % bestehen die gesunden Knollen jedoch aus Wasser, der Fettanteil ist mit 1 % sehr gering. 100 g Kartoffeln enthalten lediglich 70 Kilokalorien. Daher werden sie auch erst dann zu Dickmachern, wenn sie in Fett gebraten, frittiert oder mit schweren Soßen verzehrt werden. Moderne Ernährungsexperten empfehlen allerdings, am Abend keine Kohlenhydrate zu essen, wenn Sie nicht zunehmen möchten.
Um zu vermeiden, dass ihre gesunden Inhaltsstoffe verloren gehen, sollten Sie Kartoffeln erst kurz vor der Zubereitung schälen. Damit sie beim Kochen nicht auslaugen und wertvolle Mineralien verlieren, dürfen die Knollen nur zu 2/3 mit Wasser bedeckt sein. Am meisten profitieren Sie von den Vitalstoffen der Kartoffel, wenn Sie sie als Pellkartoffeln zubereiten. Kleine Sorten mit feiner Schale - so genannte Drillinge - essen Sie am besten ungepellt. Wenn Sie Ihre Pellkartoffeln lieber ohne Schale mögen, erleichtert Ihnen ein kurzes Abschrecken unter kaltem Wasser nach dem Abgießen das Pellen.
Wenn Sie sich mit Kartoffeln bevorraten, ist die richtige Lagerung wichtig, damit so viele Vitalstoffe wie möglich erhalten bleiben. Die Erdknollen mögen es dunkel, denn Licht zerstört das enthaltene Vitamin C, verändert den Geschmack und führt zur Bildung von Solanin. Der beste Lagerungsort ist daher der Keller oder eine Speisekammer. Bewahren Sie Ihre Kartoffeln nicht im Kühlschrank auf. Selbst im Gemüsefach verwandelt sich die Stärke in Zucker und es entwickelt sich dadurch ein süßer Geschmack. Das Aufbewahrungs-Behältnis sollte luftdurchlässig sein, entfernen Sie daher unbedingt eventuelle Plastikfolie. Die sich bildende Feuchtigkeit würde sonst zu Schimmelbildung und Fäulnis führen.
Kartoffeln gegen Alltagsbeschwerden
Mit 400 mg pro 100 g ist die Kartoffel sehr kaliumreich. Daher wirkt sie sanft entwässernd und entschlackend. Darüber hinaus ist sie in der Lage, Giftstoffe zu binden. Kartoffelpüree gehört daher zu den altbewährten Rezepten bei Magen- und Darmverstimmungen. Aus Kartoffeln können Sie ganz einfach wirkungsvolle Anwendungen gegen die unterschiedlichsten gesundheitlichen Probleme des Alltags herstellen.
- Magenschleimhaut-Entzündung
- akute und chronische Darmentzündungen
- Sodbrennen
- Ekzeme
- Insektenstiche
- Halsentzündungen
Und so können Sie die Kartoffel bei den unterschiedlichsten Beschwerden anwenden:
Kartoffel-Wickel bei Halsschmerzen: Kochen Sie vier mittelgroße, ungeschälte Kartoffeln sehr weich und gießen Sie das Wasser ab. Zerdrücken Sie die Pellkartoffeln mit einer Gabel und schlagen Sie die Masse in ein Küchenhandtuch ein. Wickeln Sie das mit den sehr warmen Kartoffeln gefüllte Handtuch um den Hals und fixieren Sie es mit einem Schal. Lassen Sie den Wickel eine Stunde lang einwirken.
Kartoffelsaft gegen Sodbrennen: Aus rohen Kartoffeln frisch gepresster Saft lindert rasch durch Magensäure verursachte brennende Schmerzen, wie eine aktuelle Studie belegen konnte. Trinken Sie davon morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem Zubettgehen jeweils ein Glas.
Kartoffelwasser gegen Husten: Ein Glas heißes Kartoffelwasser mit einem Teelöffel Honig stoppt zuverlässig den Hustenreiz und löst Verschleimungen.
Kartoffelmehl bei juckenden Hautausschlägen: Juckende oder nässende Ekzeme heilen schneller ab, wenn Sie sie mit Kartoffelmehl behandeln. Sie erhalten es in jedem Supermarkt und können es wie einen Puder verwenden. Stäuben Sie das Mehl mit einem Wattepad einfach auf die betroffenen Stellen auf.
Kartoffelauflage nach Insektenstichen: Legen Sie nach einem Mücken- oder Wespenstich eine frisch abgeschnittene Scheibe einer rohen Kartoffel auf die Einstichstelle. Dadurch verhindern Sie, dass eine starke Schwellung entsteht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen