Posts mit dem Label Gehirn werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Gehirn werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 14. November 2017

Moderater Kaffeekonsum tut Geist und Körper gut

Gesunder Genuss



Kaffee ist ein besonders intensiv erforschtes Lebensmittel - zum Glück für alle Kaffeeliebhaber. Denn galt der Genuss des Bohnengetränks lange Zeit als ein der Gesundheit wenig zuträgliches Laster, haben zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen sein Image in den vergangenen Jahren ins Gegenteil gekehrt.
So entpuppte sich die Annahme, Kaffee sei schädlich für Herz und Kreislauf oder begünstige Krebs, in groß angelegten epidemiologischen Ernährungsstudien als Mythos. Stattdessen zeigte sich: Kaffee ist nicht nur nicht schädlich. Er hat sogar vielfältige gesundheitsfördernde Eigenschaften und steht somit durchaus im Einklang mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

Webseite mit weiteren Gesundheits-Themen --->

Schutz vor Diabetes & Co


Inzwischen gibt es unter anderem Hinweise darauf, dass ein moderater Kaffeekonsum positive Auswirkungen auf den Stoffwechsel hat und zum Beispiel das Risiko einer Diabetes Typ 2-Erkrankung senken oder vor Leberzirrhosen schützen kann. Außerdem scheint Kaffeetrinken die DNA vor umweltbedingten Schäden bewahren zu können.

Welche der über 1.000 Inhaltsstoffe des Kaffees für diese Schutzwirkungen verantwortlich sind, ist in vielen Fällen noch unklar. Wissenschaftler vermuten allerdings, dass die hohe antioxidative Aktivität vieler dieser Stoffe eine Rolle dabei spielt. So stehen Antioxidantien in dem Ruf, zerstörerische Prozesse in den Zellen zu verzögern, weil sie einen wesentlichen Beitrag zum Schutz vor freien Radikalen leisten.


Doping fürs Gehirn


Die meisten positiven Effekte des Kaffees lassen sich sowohl mit der koffeinhaltigen als auch mit der koffeinfreien Variante erzielen. Bestimmte Gesundmacher-Eigenschaften des Kaffees gehen jedoch direkt auf das Koffein zurück. So fördert die Wachmacher-Substanz nicht nur die Aufmerksamkeit - sie wirkt sich auch positiv auf das Langzeitgedächtnis aus, wie Untersuchungen zeigen.

Bei Parkinson-Patienten kann das Koffein offenbar Gehirnzellen vor dem Niedergang bewahren und so einem Fortschreiten der Erkrankung entgegenwirken. Der Grund: Es bindet im Gehirn an Adenosin-Rezeptoren und blockiert damit Andockstellen für Vorstufen der für Parkinson typischen zellgiftigen Proteinansammlungen.


Schwarz ist besser


Als heilbringendes Wundermittel taugt Kaffee zwar trotz allem nicht. Ein paar Tassen pro Tag tuen Gehirn und Körper aber in jedem Fall gut. Wer im vollen Umfang von den positiven Wirkungen des Bohnengetränks profitieren möchte, sollte es allerdings schwarz trinken. Cappuccino und andere Kaffeevarianten mit Milch sind nicht nur aufgrund des Fettgehalts weniger gesund.

Die Milch hemmt auch den Prozess, der für die positive Wirkung auf den Stoffwechsel verantwortlich ist, wie Wissenschaftler herausgefunden haben. Schuld scheint die vor allem in tierischen Produkten enthaltene Aminosäure Methionin zu sein. "Trinken Sie deshalb Kaffee mit gutem Gewissen, aber am besten schwarz oder mit pflanzlich basierter Milch, wie Mandel- oder Kokosmilch", empfiehlt Studienautor Frank Madeo von der Universität Graz.

Samstag, 2. Juli 2016

Lecithin - Powerstoff für die Zellen

Lecithin - Powerstoff für die Zellen




(Quelle: Wiki)



Noch vor Jahren galt Lecithin als Nervenstärker. Heute weiß man, dass der Vitalstoff für zahlreiche Körperfunktionen notwendig ist und Krankheiten vorbeugen kann.

Lecithin gilt jetzt als Multitalent unter den lebenswichtigen Vitalstoffen. Es enthält die Stoffgruppe der Phospholipide, aus denen im Körper ungesättigte Fettsäuren, Glycerin, Phosphorsäure und Cholin freigesetzt werden. 

Lecithin stellt den mengenmäßig größten Phospholipid-Anteil 
  • der Zellmembranen und ist außerdem 
  • Bestandteil von Gehirn- und Nervenzellen, 
  • der Schleimschicht des Darms und
  • der Lunge. 
Phospholipide sind außerdem am 
  • Stoffwechsel, der Energieversorgung und 
  • an der Atmung der Zellen beteiligt und 
  • sind unabdingbar für den Cholesterinstoffwechsel.


Als Baustein der Nervenzellmembranen im Gehirn nimmt Lecithin unmittelbar Einfluss auf die Funktionstüchtigkeit der grauen Zellen. Steht der Nervenzelle zu wenig Lecithin zur Verfügung, kann es zum Nachlassen der kognitiven Leistungsfähigkeit, der Reaktionsgeschwindigkeit und des Erinnerungsvermögens kommen. Eine ausreichende Lecithin-Versorgung zahlt sich laut zahlreicher Studien der letzten Jahre jedoch nicht nur für die grauen Zellen aus. 


Weitere positive Effekte konnten im Zusammenhang mit 

  • der Leber- und Gallenfunktion, 
  • der Darmgesundheit, 
  • der Fettverdauung, 
  • Muskelkraft und Kraftausdauer und 
  • der Schwangerschaft beobachtet werden.

Weitere Ernährungstipps auf meiner Webseite -->

Studien belegen die Wirksamkeit des Lecithins


Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass Lecithin den Transport von Cholesterin durch die Blutgefäße ermöglicht. Dadurch entfernt Lecithin überschüssiges Cholesterin aus dem Blutkreislauf und senkt somit letztendlich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. 

Auch der positive Effekt auf Lebererkrankungen, wie alkoholischer Fettleber und Hepatitis, gilt als gesichert, ebenso die unterstützende Wirkung bei der Behandlung von Colitis ulcerosa, einer chronischen Dickdarmentzündung.

Mindestens bei einem Teil von Patienten, die an erkrankt sind, kann Lecithin außerdem die Signalübertragung zwischen den Gehirnzellen verbessern. Wissenschaftler vermuten, dass Lecithin auf diese Weise den Ausbruch der degenerativen Erkrankung verzögern kann. 
Sportler profitieren von Lecithin in erster Linie aufgrund seiner Funktion als Energiespender für die Muskulatur. Sie arbeitet effektiver und braucht weniger Zeit, um nach dem Training zu regenerieren.


Nahrungsergänzung kann sinnvoll sein


Normalerweise wird Lecithin mit der Nahrung ausreichend aufgenommen. So steckt der Vitalstoff etwa in tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Eiern, Hülsenfrüchten, Nüssen, Hefe, Fisch und Weizenkeimen. 
Bei starker körperlicher oder geistiger Belastung, wie z. B. in stressigen Phasen, beim Sport oder in der Schwangerschaft, kann der Vitalstoff dem Körper zusätzlich in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden. Das in Pillen, Pulvern und Ampullen eingesetzte Lecithin ist pflanzlichen Ursprungs und wird aus der Soja-Bohne gewonnen. Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Durchfall sind bisher nur bei viel zu hoher Dosierung beobachtet worden.





Quellen: Nach Informationen der Josefee Apotheke Loeben

Donnerstag, 4. Juni 2015

Arbeitsweise unseres Gedächtnisses, Dauerfeuer im Hippocampus

Arbeitsweise unseres Gedächtnisses


Dauerfeuer im Gehirn: Wenn wir uns neue Dinge merken, arbeiten unsere Gedächtniszellen plötzlich im Gleichtakt. Hirnforscher haben nun aufgeklärt, wie der Taktgeber dieser Synchronisierung funktioniert. 

Dies gewährt wichtige neue Einblicke in die Arbeitsweise unseres Gedächtnisses und könnte auch neue Erkenntnisse zu Demenz-Erkrankungen liefern, schreiben die Wissenschaftler im "Journal of Neuroscience".


Im Zentrum unseres Gedächtnisses, dem Hippocampus, herrscht Dauerfeuer: Wenn wir uns Dinge einprägen, feuern die Nervenzellen ihre Signale bis zu zehn Mal in der Sekunde. 

Dies geschieht jedoch nicht in wildem Durcheinander – im Gegenteil: Die Zellen arbeiten im schönsten Gleichtakt zusammen wie die Instrumente eines Orchesters. Taktgeber für diesen gemeinsamen Rhythmus ist das sogenannte mediale Septum im Vorderhirn, etwas entfernt vom Hippocampus.



Taktgeber im Vorderhirn


Funktioniert das Septum nicht richtig, verwandelt sich die rhythmische Zusammenarbeit in eine chaotische Kakofonie. Gleichzeitig versorgt das Septum auch den Hippocampus mit dem Nervenzell-Botenstoff Acetylcholin. Dieser ist wichtig, damit wir neue Gedächtnisinhalte abspeichern können. Menschen mit einem geschädigten Septum haben daher Probleme, sich neue Geschehnisse zu merken.

Diese beiden Wechselwirkungen zwischen Septum und Hippocampus sind seit einigen Jahrzehnten bekannt. Unerforscht war dagegen bislang, wie die Acetylcholin-Ausschüttung und die Taktgeber-Funktion miteinander zusammenhängen. Diese Frage haben Wissenschaftler um Holger Dannenberg von der Universität Bonn nun geklärt.



Präzise und synchrone Nervensignale


Eine Schlüsselrolle übernehmen demnach Acetylcholin-produzierende Zellen im Septum. Diese "cholinergen" Zellen sind mit dem Hippocampus verkabelt, so dass sie dort Acetylcholin ausschütten können. Das Acetylcholin bremst im Hippocampus die Gedächtniszellen, so dass diese langsamer feuern.

Gleichzeitig aktivieren die cholinergen Zellen im Septum selbst die eigentlichen Taktgeber-Zellen. Auch diese entsenden Steuersignale in den Hippocampus. 

Darüber können sie sehr genau regeln, wann und mit welcher Frequenz die Gedächtniszellen feuern. Zusammen bewirken diese zwei Effekte, dass die Gedächtniszellen im Hippocampus zwar seltener feuern, dafür aber sehr präzise und synchron. Die cholinergen Zellen sind also gewissermaßen der Taktstock, mit dem das Septum den Rhythmus vorgibt.



Merken und Erinnern geht nicht zur gleichen Zeit



Doch warum ist es überhaupt nötig, dass die Nervenzellen im Hippocampus synchron aktiv werden? 

"Vermutlich ist der Rhythmus wichtig, um die Funktionen des Gedächtnisses zu koordinieren", spekuliert Dannenberg. "So ist es wahrscheinlich nur in bestimmten Phasen des Rhythmuses möglich, Inhalte zu speichern, und in anderen Phasen, gespeicherte Inhalte zu laden."

Merken und Erinnern werden so zeitlich voneinander entkoppelt. Wenn das nicht funktioniert, gerät unser Gedächtnis durcheinander. Eventuell erlauben die Ergebnisse daher auch neue Einblicke in die Entstehung von Demenz-Erkrankungen. So gibt es bereits Hinweise darauf, dass bei Alzheimer-Patienten die Funktion des Septums gestört ist. Auch der Botenstoff Acetylcholin spielt bei der Alzheimer-Krankheit eine zentrale Rolle. 

(Journal of Neuroscience, 2015; doi: 10.1523/JNEUROSCI.4460-14.2015)

Mittwoch, 3. Juni 2015

Darmbakterien sorgen für gesundes Gehirn

Darmbakterien sorgen für gesundes Gehirn




    Die Darmflora beeinflusst lebenslang die Immunabwehr des Gehirns und damit möglicherweise auch den Verlauf von Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Multipler Sklerose. 

    Dies haben Forscher des Universitätsklinikums Freiburg erstmals an Mäusen festgestellt. 

    Bakterielle Abbauprodukte steuern Reifung und Funktion von Fresszellen des Gehirns, die bei Mäusen ohne Darmflora verkümmert sind. Nach Etablierung einer Darmflora waren die Zellen wieder gesünder. 





    Daraus ergeben sich Hinweise für einen Einfluss des Darms auf mögliche Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen, sondern auch auf die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung. Die Studie erscheint in der Zeitschrift „Nature Neuroscience“.
    Mikroglia sind die sogenannten Fresszellen des Gehirns, auch Gehirn-Makrophagen genannt. Sie beseitigen eingedrungene Keime und abgestorbene Nervenzellen und sind an der lebenslangen Formbarkeit des Gehirns beteiligt. Fehlgesteuerte Mikroglia-Zellen spielen bei mehreren Hirnerkrankungen eine Rolle. Wie die Reifung und Aktivierung dieser Zellen gesteuert wird, war bislang unklar. 

    Ohne Darmbakterien verkümmern die Immunzellen des Gehirns

    Prof. Dr. Marco Prinz, Ärztlicher Direktor des Instituts für Neuropathologie am Universitätsklinikum Freiburg und assoziiertes Mitglied des BIOSS Centre for Biological Signalling Studies Freiburg, leitete die Forschungsgruppe mit Mitgliedern aus Freiburg, Rehovot (Israel), München, Mainz, Köln, und Bern (Schweiz). Gemeinsam mit den Erstautoren Dr. Daniel Erny und Anna Lena Hrabě de Angelis konnte er erstmals im Tierversuch zeigen, dass ein intaktes Immunsystem des Gehirns von einer gesunden bakteriellen Darmflora abhängt. Dafür untersuchten sie Tiere, die in einer komplett sterilen Umgebung aufgezogen und gehalten wurden. Diese besaßen verkümmerte und unreife Mikroglia, die auf Entzündungsreize im Hirn kaum reagierten. „Unsere Ergebnisse weisen auf einen ständigen Informationsfluss zwischen Darmbakterien und Hirnmakrophagen hin“, sagt Prof. Prinz. 

    Auch Tiere, deren Darmbakterien durch eine vierwöchige Antibiotika-Therapie abgetötet worden waren, wiesen eine gestörte Immunantwort auf. Im Kontakt mit gesunden Tieren etablierte sich bei den zuvor steril gehaltenen Tieren schnell eine Darmflora. Dies hatte einen positiven Einfluss auf die Immunabwehr. Dabei galt: „Je größer die Vielfalt der Darmbakterien war, desto besser entwickelten sich auch die Mikroglia“, fasst der Neuropathologe zusammen. 

    Zersetzte Ballaststoffe steuern Immunreaktion im Gehirn

    Die Forscher zeigten, dass kurzkettige Fettsäuren als Botenstoff zwischen Darmflora und Mikroglia dienen. Diese werden bei der bakteriellen Verwertung von Ballaststoffen, Milchprodukten und weiteren Nahrungsmitteln produziert. Über das Blut könnten sie ins Gehirn gelangen und dort Mikrogliazellen helfen, Entzündungsreaktionen schnell und effizient zu bekämpfen. „Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, wie wichtig für die geistige Gesundheit eine ausgewogene Ernährung ist, die zur bakteriellen Bildung von kurzkettigen Fettsäuren beiträgt“, sagt Prof. Prinz. 

    Hat die Darmflora auch Einfluss auf Alzheimer, Parkinson und Multiple Sklerose?

    Die Studie dürfte auch für den Menschen eine hohe Relevanz haben. „Die Ergebnisse passen sehr gut zu früheren klinischen Studien und zu Untersuchungen anderer Forschungsgruppen“, so Prof. Prinz. 

    So werden Autoimmunerkrankungen des Darms wie Morbus Crohn mit einem Mangel an kurzkettigen Fettsäuren in Verbindung gebracht. Hier wird seit einiger Zeit die Behandlung durch eine so genannte Stuhltransplantation geprüft, bei der die Darmflora von einem auf einen anderen Menschen übertragen wird. 

    Wie groß der Einfluss der Darmflora auf Funktion und Entwicklung des Gehirns beim Menschen genau ist, müssen zukünftige Studien prüfen. 

    Sonntag, 10. August 2014

    Huperzia Serrata gegen Senilität

    HUPERZIA SERRATA
    (
    Lycopodium serratum) 





    Der Gebrauch von Qian Ceng Ta hat in China eine Tradition von vielen hundert Jahren. In der Traditionellen Medizin wird es genutzt zur Behandlung von Entzündungen, Blutergüssen, Muskelzerrungen und Fieber.

    Anwendung/Anwendungsgeschichte



    1948 wurde Huperzin erstmals von chinesischen Forschern isoliert und seitdem intensiv erforscht. In China hat Huperzin den Status eines Medikaments. Die chinesischen Forschungsarbeiten zu Huperzin wurden in der westlichen Medizin bisher wenig wahrgenommen, so dass die Substanz hier meist in die Kategorie der Nahrungsergänzungsmittel eingeordnet wurde. In den USA beispielsweise wird Huperzin als natürliches Gesundheitsprodukt behandelt und ist freiverkäuflich. In China ist Huperzin als Reinstoff im Handel.

    Wissenschaftliche Erkenntnisse



    Untersuchungen zufolge wird Huperzin A im Gastrointestinaltrakt schnell absorbiert und zur Leber transportiert. Huperzin A und seine Metaboliten werden nach einer ersten Verstoffwechselung in der Leber weit im Körper verteilt, bis ins Gehirn. Der höchste Spiegel im Blut wird etwa 80 Minuten nach der Aufnahme erreicht.Zahlreiche Studien, vor allem aus China, legen nahe, dass Huperzin A bei der Behandlung von Alzheimer möglicherweise so wirksam ist wie die Medikamente Tacrin und Donezepil. Das überrascht insofern nicht, als Untersuchungen in vitro und an Tieren gezeigt haben, dass Huperzin A die Acetylcholinesterase hemmt. Die oben genannten Medikamente arbeiten auf dieselbe Weise und verbessern so Gedächtnis und Denkvermögen bei Menschen mit Alzheimer und Alters-Demenz.


    Möglicherweise wirkt Huperzin hier sogar besser als Tacrin – hierzu müssen aber noch Langzeit-Studien durchgeführt werden. In einer doppelblinden randomisierten Studie wurde Huperzin A als Injektion an 56 Patienten mit Demenz nach mehreren Schlaganfällen oder Alters-Demenz und an 104 mit einfachen Erinnerungsstörungen getestet. Huperzin A zeigte gemäß der Wechsler-Skala (Erinnerungsvermögen) deutlich messbare positive Effekte. Bei einigen der Behandelten wurde indes Schwindel festgestellt.


    1991 bekamen in einer doppelblinden Studie 160 Menschen, die aufgrund von Senilität an Gedächtnisstörungen litten, von chinesischen Wissenschaftlern intramuskuläre Injektionen mit Huperzin. Es wurde eine deutliche Besserung der Störungen festgestellt. 
    Eine Untersuchung am israelischen Weizmann-Institut von 1997 zeigt, dass eine aus Huperzia gewonnene Substanz ein Enzym im Gehirn blockiert, das an der Entstehung der Alzheimer-Krankheit beteiligt ist. Auch in einer placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie an 68 gesunden Erwachsenen, die allerdings ein schlechtes Erinnerungsvermögen hatten, konnten Gedächtnis und Lernfähigkeit verbessert werden. 
    Berichte über Überdosierungen mit Huperzine A sind nicht bekannt.



    Eine andere multizentrische, doppelblinde, placebo-kontrollierte und randomisierte Untersuchung an 50 Alzheimer-Patienten über acht Wochen brachte ebenfalls positive Ergebnisse. Bei 58 Prozent der mit Huperzin A Behandelten verbesserten sich Erinnerungs- und Denkvermögen sowie Verhalten deutlich.


    Die aus China stammende Pflanze Huperzia serrata ist in der Botanik auch unter der Bezeichnung Lycopodium serratum bekannt. Sie gehört zur Familie der Lycopodiaceae. In China wird die Pflanze Qian Ceng Ta genannt, im Englischen „club moss“.

    Die Alkaloide Huperzine A und Huperzine B konnten aus der Pflanze isoliert werden. L'huperzine, ou Sélagine, est un alcaloïde extrait d'une espèce de lycopode poussant en Chine, le Lycopodium serratum, également appelé Huperzia serrata.

    Der Gebrauch von Qian Ceng Ta hat in China eine Tradition von vielen hundert Jahren. In der Traditionellen Medizin wird es eingesetzt als Bestandteil von Zubereitungen unter anderem zur Behandlung von Entzündungen, Blutergüssen, Muskelzerrungen, Fieber und Schizophrenie. Außerdem wurde Qian Ceng Ta eingesetzt, um Blutungen zu stoppen und Schwellungen zu lindern. Auch bei Demenz-Erkrankungen wie Alzheimer wird es eingesetzt.

    Sowohl Huperzin A als auch Huperzin B wird Studien zufolge ein großer Effekt als Acetycholinesterase-Hemmer zugeschrieben. Die Wirkung von Huperzin A ist demnach drei mal stärker als die von Physostigmin und 30 mal stärker als die von Galanthamin – bei geringeren toxischen Nebenwirkungen. 

    Studien an Ratten und Mäusen und an Menschen lassen vermuten, dass Huperzin ein großes Potenzial bei der Behandlung von Demenz-Erkrankungen hat (Liu et al. 1986, Wang et al. 1986, Wang et al. 1988, Tang et al. 1986, Xu and Tang 1987, Zhu and Tang 1987, Yan et al. 1987, Lu et al. 1988).