Donnerstag, 3. April 2014

Blasenentzündung - was tun?



Blasenentzündung erfolgreich behandeln



Eine Blasenentzündung (med. Zystitis) ist die Entzündung der Schleimhaut, mit der die Blasenwand ausgekleidet ist. Fast immer wird eine solche Entzündung durch E. Coli-Bakterien, die im Darm angesiedelt sind, verursacht. Über die Harnröhre gelangen diese Keime dann in Form einer Schmierinfektion in die Blase, wo sie sich festsetzen und vermehren. Da die weibliche Harnröhre näher am Darmausgang liegt und auch kürzer ist als die männlich, sind Frauen in jüngeren Jahren häufiger von einer Zystitis betroffen. Wenn sich bei Männern nach dem 50. Lebensjahr die Prostata vergrößert und es dadurch zu Harnabflussstörungen kommt, haben auch Männer häufiger mit dem Blasenproblem zu kämpfen. 
Die typischen Anzeichen einer Blasenentzündung sind:
- Schmerzen und/oder Brennen beim Waserlassen
- häufiger Harndrang
- Schmerzen in der Unterbauchmitte
- das Bedürfnis, auch kleine Mengen Urin zu entleeren
- evtl. Blut im Urin
Begünstigt wird die Keimansiedlung durch Unterkühlung, vor allem durch kalte Füße. Achten Sie auch darauf, dass Sie nicht längere Zeit auf einer kalten Unterlage sitzen. Auch beim Geschlechtsverkehr oder durch falsche Hygiene können die Bakterien in die Harnröhre verschleppt werden. Gehen Sie daher als Frau unbedingt nach dem Geschlechtsverkehr zur Toilette, wenn Sie zu Blasenentzündungen neigen. Trinken Sie anschließend zwei Gläser Wasser, um eventuell eingedrungene Keime auszuspülen. Putzen Sie sich nach dem Toilettengang immer von der Scheide in Richtung Darmausgang ab. Auf diese Weise vermindern Sie das Risiko für eine Schmierinfektion.
Eine Blasenentzündung ist unangenehm aber nicht gefährlich. Sie können durchaus zunächst versuchen, die Beschwerden in Eigenregie in den Griff zu bekommen. Beginnen Sie am besten bei den ersten Anzeichen der Entzündung mit einer Durchspülungstherapie, indem Sie täglich mindestens zwei Liter stilles Wasser und Tees mit harntreibenden Kräutern trinken. 
Diese Heilpflanzen spülen Ihre Blase durch:
- Brennnesselblätter
- Goldrutenkraut
- Schachtelhalmkraut
- Birkenblätter

Senfölverbindungen

Inzwischen haben mehrere Studien nachweisen können, dass Senfölverbindungen bei einer unkomplizierten Blasenentzündung ebenso gut wirken wie ein Antibiotikum. Die in diesen Senfölen enthaltenen Glukosinolate hemmen das Bakterienwachstum und töten die Keime ab. Reich an Senfölen sind Kapuzinerkresse und Meerrettich. 

Cranberries

Ein internationaler Zusammenschluss forschender Wissenschaftler, die Cochrane-Gesellschaft hat bereits vor einigen Jahren zehn Studien zur vorbeugenden Wirkung von Cranberries bei Blasenentzündungen analysiert. Die Ergebnisse waren damals vielversprechend, denn sie zeigten, dass die Entzündungshäufigkeit bei Frauen mit wiederkehrenden Blasenentzündungen durch die amerikanische Preiselbeere um 39 % abgenommen hatte. Eine im Jahr 2010 in dem Fachblatt „Archives of Internal Medicine" veröffentlichte Analyse von über 400 Studien eines Forscherteams der Universitäten in Taipeh/Taiwan und Boston/USA zu diesem Thema, ergab jedoch keine eindeutig vorbeugende Wirkung der Cranberries. 
Unstreitig ist jedoch, dass Cranberries so genannte Proanthocyanidine (PAC) enthalten. Diese sekundären Pflanzenstoffe sollen verhindern, dass sich Bakterien an der Blasenwand anheften und dort vermehren können. Wenn Sie selbst öfter Probleme mit Blasenentzündungen haben, können Sie durchaus einen Versuch mit den Cranberries in Form von Fertigpräparaten unternehmen.

Wärmeanwendungen

Wärmeanwendungen steigern die Durchblutung, wirken entspannend und krampflösend. Die folgenden sollten Sie unbedingt einmal ausprobieren, wenn es Sie erwischt hat:
Eukalyptus-Kompresse
Vermischen Sie 1 EL süßes Mandelöl mit 1 bis 2 Tropfen ätherischem Eukalyptusöl (beide Zutaten aus der Apotheke). Tränken Sie ein etwa 10 x 10 cm großes Kompressentuch damit, und legen Sie die Auflage auf die Blasengegend. Decken Sie die Kompresse mit einem Leinentuch ab, und legen Sie für eine halbe Stunde eine nicht zu heiße Wärmflasche auf.
Ansteigendes Fußbad
Bereiten Sie sich in einer großen Schüssel ein Fußbad zu, so dass beide Füße bis zu den Knöcheln bedeckt sind, und stellen Sie ein Gefäß mit etwa 1 l kochendem Wasser in Reichweite. Gießen Sie nach wenigen Minuten etwas von dem heißen Wasser hinzu, und wiederholen Sie diesen Vorgang ungefähr 15 Minuten lang. Tupfen Sie Ihre Füße anschließend trocken, und ziehen Sie ein Paar Wollsocken an.


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