Samstag, 26. April 2014

Holunder - bei Erkältungskrankheiten und Fieber



Holunder – Süsses Heilmittel




Unsere Vorfahren nutzten den Holunder sowohl als Mittel gegen Krankheiten als auch zum Schutz vor bösen Geistern. 
Heutzutage wird er aufgrund seiner entschlackenden und schleimlösenden Wirkung gern bei Erkältungskrankheiten und Fieber für eine Schwitzkur eingesetzt. Seine Inhaltsstoffe machen ihn so kostbar im Kampf gegen grippale Infekte. Denn Holunder enthält nicht nur viel Vitamin C, sondern auch wertvolle Flavonoide und ätherische Öle.


Ein Strauch mit mystischer Vergangenheit


In der Mythologie hatte der Holunder stets eine grosse Bedeutung. So war der „Holderbusch“ der Lieblingsbaum der germanischen Schutzgöttin Holla, die uns als Frau Holle aus dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm bekannt ist. Die alten Germanen glaubten, dass die Göttin Holla das Leben der Tiere und Pflanzen beschütze. Sie brachten ihrer Göttin deshalb Opfer unter einem Holunderbaum dar. Auch zum Schutz vor bösen Geistern und gegen einen Blitzeinschlag diente der Holunderstrauch: Man pflanzte ihn als sogenannten Hausbaum direkt neben die Behausung. In der christlichen Geschichte galt das Fällen eines Holunderbaumes sogar als schweres Verbrechen, da es Unglück und Tod bringen konnte.

Details zur Pflanze


Der Holunder (Sambucus nigra) gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Er ist in ganz Europa, West- und Mittelasien und Nordafrika beheimatet und kann bis zu sieben Meter hoch werden. Von Mai bis Juni blühen die gelblich-weissen, stark aromatisch duftenden Blütendolden des Holunders, danach reifen bis in den Herbst hinein die schwarzen, teils runzeligen Beeren. 
Die Holunderbeeren (botanisch Steinfrüchte) erreichen eine Grösse von etwa sechs Millimetern und enthalten in der Regel drei längliche Steinkerne. Sie liefern einen dunkelvioletten, süss-säuerlichen Saft. Da der Holunder in vielen Kulturen eine grosse Bedeutung hatte, wurden entsprechend viele volkstümliche Namen überliefert: Er wird auch als Alhorn, Elder, Ellhorn, Eller, Flieder, Hölder, Holder, Holderbaum, Holderbusch, Holler, Kelkenbusch oder Keilken bezeichnet.


Medizinische Verwendung


Doch nicht nur gegen böse Geister, sondern auch zum Schutz vor Krankheiten wurde Holunder eingesetzt. Durch seine Fähigkeit, die Ausscheidung zu fördern und den gesamten Stoffwechsel anzuregen, wurde er bereits in der Antike als sogenanntes „Blutreinigungsmittel“ verwendet.
Auch heute weiss man noch um die heilende Wirkung der Holunderblüten:
  • Bahnt sich eine Erkältung an, kann ein Teeaufguss aus den Blüten Abhilfe schaffen. 
  • Als schweisstreibendes Mittel können Holunderblüten zur Behandlung von fieberhaften Erkältungskrankheiten eingesetzt werden, um eine Schwitzkur durchzuführen. Die Droge soll die Empfänglichkeit der Schweissdrüsen für Wärmereize steigern. 
  • Daneben wird den Holunderblüten eine schleimlösende Wirkung zugesprochen, die bei Krankheiten der Atemwege und bei trockenem Husten zur Anwendung kommt.
  • Holunderblüten besitzen zudem eine schwach harntreibende Wirkung und 
  • die Beeren tragen zur Regulierung der Darmtätigkeit bei. Doch sollte Holunder nicht nur bei Krankheiten zum Einsatz kommen - 
  • er wirkt auch stärkend auf die allgemeinen Abwehrkräfte. Und ein gut gestärktes Immunsystem macht uns wiederum weniger anfällig für Krankheiten.


Wertvolle Inhaltsstoffe


Die Heilwirkungen des Holunders sind seinen wertvollen Inhaltsstoffen zuzuschreiben. Sowohl in den für medizinische Zwecke verwendeten Blüten als auch in den Beeren stecken wertvolle Stoffe, die die Gesundheit unterstützen.

Wissenschaftlich bewiesen!


Forscher der Universität von Jerusalem konnten anhand einer Studie die heilsame Wirkung von Holunder wissenschaftlich untermauern. 
Sie fanden heraus, warum Holunder so wertvoll ist: Die im Holunder enthaltenen Antioxidantien fangen Krankheitserreger ab. So kommen diese gar nicht erst dazu, die Zellen des Körpers anzugreifen. 
Der Gehalt an Vitamin C in den Beeren sorgt zudem dafür, dass die Immunzellen unterstützt werden und der Körper somit weniger anfällig für Krankheiten wird.

Die Anwendung ...

Wer von den wertvollen Inhaltsstoffen des Holunderstrauchs profitieren möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, diese aufzunehmen:
 Die Holunderblüten werden vor allem als Tee getrunken. Sie sind in zahlreichen Teemischungen und standardisierten Fertigarzneimitteln gegen Erkältungskrankheiten und Husten enthalten. Eine Fastenkur kann als Impuls zur langfristigen Ernährungsumstellung gesehen werden. Insbesondere Übergewichtige mit erhöhtem Blutdruck können davon profitieren - so das Ergebnis einer Studie. 
Forscher haben die medizinische Wirkung von Holunder im Rahmen einer Fastenkur unter die Lupe genommen. Für eine Woche sollten die Probanden ihre feste Nahrung durch eine 400-Kalorien-Diät - basierend auf Holunder - ersetzen. 
Diese setzte sich folgendermassen zusammen: 
Saft aus frischen Beeren, versetzt mit einer Blütenzubereitung, zur verdünnten Einnahme (200 Milliliter Konzentrat 1:5 verdünnt) in bis zu sechs Portionen täglich sowie dreimal eine Tablette mit Beerenpulver und Blütenextrakt und dreimal drei Tabletten Spargelpulver pro Fastentag. Das Frühstück bestand aus zwei bis drei Teelöffeln Flohsamen mit viel Flüssigkeit. Bereits vier Tage vor dem eigentlichen Studienbeginn nahmen die Probanden Flohsamen ein und wurden verstärkt auf ihren Blutdruck kontrolliert. Zudem wurden - sowohl vor Beginn als auch nach Abschluss der Fastenkur - Daten zum Körpergewicht sowie zur Befindlichkeit (körperlich in Ruhe und unter Belastung sowie emotional) und Lebensqualität abgefragt. Der Vergleich der Daten nach der Studienwoche brachte folgende Ergebnisse: Die Studienteilnehmer konnten eine durcschnittliche Gewichtsabnahme von rund drei Kilogramm erzielen. Ihr Body-Mass-Index hatte sich entsprechend verringert. Sowohl körperlich als auch emotional fühlten sie sich deutlich wohler. War der Blutdruck zuvor erhöht, besserte sich der Wert umso mehr, je größer die Gewichtsabnahme war.

... und Dosierung von Holunder


Die mittlere Tagesdosis von zehn bis 15 Gramm Droge sollte nicht überschritten werden. Die Beeren niemals roh und ungekocht verzehren! Sie sind im rohen Zustand unbekömmlich und können nach Verzehr zu Übelkeit und Erbrechen führen.

Holunderbeere frisch - 100 g - Inhaltsstoffe

EnergieträgerMineralstoffeVitamine
47 kcal1 mg Natrium60 µg Vitamin A
199 kJoule303 mg Kalium0,1 mg Vitamin B1
0.6 Broteinheiten30 mg Magnesium0,1 mg Vitamin B2
7.4 Kohlenhydrate37 mg Calcium0,1 mg Vitamin B6
2,5 g Protein27 mg Phosphor18 mg Vitamin C
0,5 g Fett1.6 mg Eisen1 mg Vitamin E
0,3 g mehrf. unges. FS0,2 mg Zink12 µg Folsäure
  0.4mg Carotin



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