Samstag, 19. April 2014

Selen - erhöht die Abwehrkräfte

Selen





Selen hat im menschlichen Körper eine ähnliche Funktion wie das Vitamin E: Es ist Bestandteil eines Enzyms, das freie Radikale bindet, die bei der Beschädigung von Fettsäuren durch Sauerstoff entstehen. 
Zudem ist Selen bei der Bildung des Schilddrüsenhormons beteiligt. Das wegen seines silbrig-grauen Glanzes nach der griechischen Mondgöttin Selene benannte essenzielle Spurenelement wurde im Jahre 1818 durch den schwedischen Chemiker Berzelius entdeckt, dass es auch im menschlichen Körper vorkommt, wurde erst 1975 festgestellt.
Der Bestand von Selen im Körper liegt bei etwa 10–15 mg; ein großer Teil davon ist in den Muskeln enthalten, daneben vor allem in Leber, Nieren und Herz. Selen wird in den oberen Dünndarmabschnitten aufgenommen und vor allem über den Urin ausgeschieden.

Zufuhr von Selen

Die Schätzwerte für eine angemessene tägliche Zufuhr liegen bei 0,8–1 μg Selen pro Kilogramm Körpergewicht – das entspricht bei Erwachsenen 30–70 µg. Diese Tagesdosis ist z. B. enthalten in
  • 10 g Forelle
  • 35 g Hering
  • 45 g Thunfisch
  • 90 g Schweine- oder Hühnerleber
  • 100 g Hülsenfrüchten
  • 120 g Nüssen
  • 350 g Fleisch
Gute Selenquellen sind tierisches und pflanzliches Eiweiß. Besonders reich an Selen sind Innereien, Fleisch und Fisch, Getreide, Nüsse und Hülsenfrüchte sowie Steinpilze. Bevorzugen Sie beim Kauf Produkte aus biologischer Landwirtschaft – da dort keine schwefelhaltigen Düngemittel verwendet werden, enthalten sie mehr Selen. Zusätzlich empfiehlt sich die Aufnahme von Nahrung mit einem hohen Gehalt an den Vitaminen A, C und E, da diese die Bioverfügbarkeit von Selen im Körper verbessern.




Steckbrief Selen

  • Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen werden muss.
  • Reich an Selen ist tierisches Eiweiß in Schweinefleisch, Innereien, Fisch, aber auch in Nüssen und Steinpilzen.
  • Selen ist als Bestandteil von Schutzenzymen wichtig für die Entgiftung des Körpers.
  • Als "Antioxidans" wehrt es freie Radikale ab, die täglich unter Einwirkung von Umweltgiften, Zigaretten und Stress entstehen.
  • Selengaben können den Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen günstig beeinflussen.
  • Selen wird als Begleittherapie bei Krebs, gestörter Immunabwehr sowie akuten und chronischen Infektionen eingesetzt.
  • Mit einem Bluttest lässt sich der Selenspiegel feststellen. 

Gesundheitliche Bedeutung von Selen

Selen ist Bestandteil wichtiger Enzyme und hilft (in Form des Enzyms Glutathionperoxidase) – den Körperzellen bei der Abwehr aggressiver Stoffwechselprodukte, den sogenannten freien Radikalen. In dieser Funktion gehört es – wie die Vitamine A, C und E – zu den so genannten Antioxidanzien. Die freien Sauerstoffradikale entstehen bei nahezu allen Stoffwechselvorgängen, können die Körperzellen und das darin enthaltene Erbgut (DNA) schädigen und dadurch zu Krebs führen.

Krebserkrankungen

Es wurde beobachtet, dass in Gebieten wo eine selenreiche Ernährung vorherrscht, Krebserkrankungen und Herzinkfakte seltener sind. Deshalb wird auch eine gewisse Schutzwirkung vor Krebs und Artherosklerose diskutiert. In experimentellen Studien zeigte sich, dass Selen möglicherweise Krebs vorbeugen kann. Zudem schützt Selen den Körper auch vor giftigen Schwermetallverbindungen (Kadmium, Blei, Arsen, Quecksilber) und schädlicher Strahlenbelastung wie UV-Licht oder Strahlen bei der Krebsbehandlung.
Bei Krebspatienten wurde festgestellt, dass eine ausreichende Versorgung mit Selen die Verträglichkeit von Krebsmedikamenten und die Nebenwirkungen der Strahlentherapie verbessert, ohne deren Wirksamkeit zu beeinträchtigen. Heute gehört die Selengabe deshalb bereits zur unterstützenden Behandlung vieler Tumorerkrankungen. Außerdem haben internationale Studien gezeigt, dass Selen dazu beitragen kann, die Tumorbildung und deren Wachstum in Haut, Leber, Prostata und Dickdarm zu hemmen.

Schilddrüse

Studien zeigen, dass bei entzündlichen Erkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow) die Selengabe das Allgemeinbefinden und manche der Beschwerden verbessern.

Abwehrkräfte und Immunsystem

Außerdem hat es einen positiven Effekt auf das Immunsystem. Selen stärkt die Abwehrkräfte – besonders gut im Team mit Zink – und die zusätzliche Gabe kann den Körper bei einer Blutvergiftung oder bei einer HIV-Erkrankung unterstützen. Auch bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen des Darms, bei rheumatischen Erkrankungen oder allergischem Asthma kann der Krankheitsverlauf durch Selen günstig beeinflusst werden.
Tipp: Während der infektreichen Winterzeit braucht der Körper besonders viel Selen. Um diesen erhöhten Bedarf zu decken, kann das Spurenelement zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel, z. B. in Form von Selenhefe (erhältlich in der Apotheke) zugeführt werden. Ist eine Erkältung bereits im Anzug, kann die vermehrte Aufnahme sogar helfen, die Krankheitssymptome abzumildern und den Verlauf abzukürzen.

Selen: Mangelerscheinungen

Wegen der großen Unterschiede im Selengehalt der Böden schwankt der Selengehalt in Nutzpflanzen sehr stark. In vielen Regionen Europas, so auch in Deutschland, enthalten die Böden nur wenig Selen – unter anderem bedingt durch den mit Schwefeldioxid belasteten sauren Regen sowie schwefelhaltige Düngemittel (Schwefel wird dann von den Pflanzen statt Selen aufgenommen). Das Spurenelement wird deshalb oft dem Viehfutter beigefügt, da die Tiere dadurch weniger krankheitsanfällig sind.


Selenmangel: Ursachen und Betroffene

Betroffen von einem Selenmangel sind in vielen Fällen Personen, die zum einen mit ihrer Nahrung wenig Selen aufnehmen: Dazu gehören Menschen, die sich nur von pflanzlichem Eiweiß ernähren, schlecht versorgte alte Menschen, bei Alkoholmissbrauch, Personen mit einseitiger Ernährung, mit Sondennahrung ernährte Patienten und Dialysepatienten.
Zum anderen kann ein Selenmangel entstehen, wenn vermehrt Selen ausgeschieden wird: Dies kann bei lang anhaltenden Durchfällen, aber auch über den Urin bei Diabetes mellitus oder schweren Nierenerkrankungen geschehen. Magen-Darm-Erkrankungen (z .B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa) können zu einer gestörten Selenaufnahme führen. Ein erhöhter Selenbedarf kann in der Schwangerschaft, bei starken Monatsblutungen und während der Stillzeit bestehen. Auch bei Krebserkrankungen "verbraucht" der Körper mehr Selen.

Folgen von Mangel an Selen

Welche Folgen ein Selenmangel haben kann, ist noch nicht endgültig erforscht. In extremen Selenmangelgebieten Chinas und Zentralrusslands wurden schwerste Herzmuskelerkrankungen und Erkrankungen der Gelenke beobachtet. Allerdings ist nach wie vor nicht geklärt, ob diese sog. Kaschin-Beck-Krankheit tatsächlich Folge eines Selenmangels ist oder andere Auslöser vorliegen.
Neuere Untersuchungen lassen außerdem einen Zusammenhang zwischen niedrigen Selenwerten und Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen sowie der Entstehung einer Arteriosklerose vermuten. Auch gibt es Hinweise darauf, dass ein Selenmangel die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann: Frauen, die Fehlgeburten erlitten, wiesen extrem niedrige Blutspiegel des Spurenelements auf. Bei Männern mit einem Selenmangel kann die Reifung und Beweglichkeit der Spermien gestört sein.

Überdosierung von Selen

Selen in höheren Konzentration hat giftige Wirkungen. Normalerweise scheidet der Körper deshalb überflüssiges Selen mit dem Urin aus. Werden allerdings über einen längeren Zeitraum regelmäßig größere Mengen z.B. über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt, kann es zu Beschwerden kommen. Dazu gehören Haarausfalll, Leberschädigungen, Nervenstörungen und Herzmuskelschwäche.

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