Donnerstag, 24. September 2015

Augentrost: Die Heilpflanze für das Auge

Augentrost (Euphrasia)



(Quelle: Wiki)



Euphrosyne war eine der drei griechischen Nymphe der Anmut und verkörperte den Frohsinn. Nach ihr ist diese zarte Pflanze mit den leuchtenden Blüten benannt – eine Vermittlerin von Freude und Licht. 




Volkstümlich heisst sie Augentrost, auf Französisch casse-lunettes (Brillenbruch) und auf Englisch eyebright (in etwa: leuchtendes Auge) – denn Euphrasia ist die Heilpflanze für das Auge. Vor allem bei Bindehautentzündungen ist sie seit Jahrhunderten bewährt.


Botanik



Augentrost zählt botanisch zur Familie der Sommerwurzgewächse, einer Familie, die viele, leicht unterschiedliche lokale Verwandte hat wie etwa Alpen-Augentrost oder Salzburg-Augentrost. Das Kräutlein wächst einjährig, wird bis 30 cm hoch und hat weiße bis blasslila Blüten mit violetter Oberlippe und gelbem Schlundfleck.

In der Regel wächst Augentrost in mageren, trockenen Wiesen. Man findet ihn aber auch in Heiden und Mooren. Der Augentrost ist ein Halbschmarotzer, der mithilfe von Saugwurzeln den Wurzeln von Gräsern Wasser und Nährsalze entzieht. „Milchdieb“ nannten ihn die Bauern daher, weil er die Heuernte mindern kann. Allerdings wächst Augentrost auch ohne zu parasitieren.

Geschichte 


Namensgeberin des Augentrost war die griechische Nymphe Euphrosyne, der man zuschrieb, dass sie den Blick freimachen könne. Sie „erfreut das Auge“ und hebt die Stimmung derjenigen, deren Sehvermögen sich verbessern soll.

Der Augentrost hat kleine Blüten mit violetten Streifen, die an Wimpern erinnern. Daher betrachtete man das reizende Pflänzchen schon von der Signatur her als Heilmittel für die Augen. Man hielt den Augentrost für ein seherisches Kraut, das die Einsicht fördert und die Fähigkeit stärkt, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.

Von mittelalterlichen Kräuterärzten wurde der Augentrost sehr geschätzt und wurde als gesichtsstärkend, also die Sehkraft stärkend, beschrieben. Lonicerus empfahl die Pflanze zur Behandlung dunkler Augen, im Sinne von schlecht sehenden Augen. Und Pfarrer Kneipp meinte: „Mit dem Tee wäscht man täglich zwei- bis dreimal die Augen gut aus, oder man taucht in denselben kleine Läppchen, die man über Nacht aufs Auge legt. 

Das Auge wird so gereinigt, die Sehkraft gestärkt.“ Auch der Schweizer Kräuterpfarrer Künzle war davon überzeugt, dass die Augentrost-Abkochung ein gutes Mittel für überanstrengte Augen sei. „Augendank“ wurde er deshalb auch genannt.


Inhaltsstoffe und Wirkung


Geerntet wird das blühende Kraut, also die Blätter und Blüten. Es enthält bis zu 0,9 Prozent Iridoidglykoside wie Aucubin, Catalpol und Euphrosid. Diese Stoffe findet man auch in anderen heilenden Pflanzen wie Spitzwegerich. Soweit man es bis jetzt wissenschaftlich betrachtet hat, wirken Iridoidglykoside entzündungshemmend.

Darüber hinaus enthält Augentrost Lignane und phenolische Verbindungen, die antibakterielle Eigenschaften haben. Die ebenfalls enthaltenen Gerbstoffe und Flavonoide sind desgleichen entzündungshemmend. 

Anwendungen von Augentrost können also bei Bindehautentzündungen mit geröteten und tränenden Augen helfen.
Augentrost beruhigt auch unangenehmes Brennen und Jucken durch Reize wie Pollen, Zugluft oder Rauch. 

Auch bei längerer Bildschirmarbeit hilft der Augentrost. 

Kindern (aber auch Erwachsenen), die sich leicht erkälten und allgemein wenig Widerstandskräfte besitzen, die bei geringstem Luftzug sofort tränende Augen bekommen, kann mit Augentrost geholfen werden.



Heilanwendung: 


Die klassische Anwendung ist innerlich und äußerlich als Tee. Zubereitung: 1 TL Droge im Aufguss mit ¼ l heißem Wasser 10 Min. ziehen lassen (zur inneren Anwendung).
Zur äußerlichen Anwendung lässt man 4 TL pro ¼ l Wasser kurz kochen. 

Die Anwendung äußerlich (auch bei Lidrandentzündungen und Gerstenkörnern) erfolgt am besten in Form einer Kompresse, die man auf die Augen legt.

In der Homöopathie gebraucht man Euphrasia D6 ebenfalls zur Behandlung von Augenproblemen wie Bindehaut- und Lidrandentzündung. Auch bei Schnupfen, der mit brennenden Augen, aber mildem Nasensekret einhergeht, hilft Euphrasia in homöopathischer Form. 

Solche Symptome finden sich übrigens auch bei Heuschnupfen. Anwendung: 3-mal täglich 5 Globuli Euphrasia D6 unter der Zunge zergehen






Augentrost (YouTube Video)





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