Donnerstag, 28. Januar 2016

Makrolid-Antibiotika verändern die schützende Darmflora bei Kindern nachhaltig

Makrolid-Antibiotika fördern Asthma und Übergewicht bei Kindern





Langfristige Folgen: Bekommen Kinder vor dem zweiten Lebensjahr bestimmte Antibiotika, verändert dies ihre Darmflora nachhaltig. Das wiederum beeinträchtigt ihre weitere gesundheitliche Entwicklung, wie Forscher herausgefunden haben: 

Solche Kinder leiden später häufiger unter Asthma und haben ein erhöhtes Risiko für Übergewicht. Es sollte daher gut überlegt werden, ob und welche Antibiotika kleine Kinder erhalten, so die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Communications".



(Quelle: Wiki)


Dass Antibiotika die für uns so wichtige Darmflora stören und sogar nachhaltig schädigen können, ist nicht neu. Denn die bakterientötenden Mittel beseitigen nicht nur Krankheitserreger, sondern auch die nützlichen Helfer, die unser Immunsystem stärken, die Verdauung regeln und sogar gegen Asthma schützen können.


Es liegt daher nahe, dass gerade eine frühe Antibiotika-Gabe bei Kindern beträchtliche Folgen nach sich zieht. Forscher vermuten dies schon seit längerem, es fehlten aber konkrete Studien dazu. Katri Korpela von der Universität Helsinki und ihre Kollegen haben diese Wissenslücke nun geschlossen und die Folgen an 142 Kindern im Alter von zwei bis sieben Jahren untersucht.


(Quelle: Wiki)

Darmflora stark verändert



Von diesen Kindern hatte ein Teil schon vor dem zweiten Lebensjahr Antibiotika bekommen, teilweise sogar mehrfach. Bei anderen war dies nicht der Fall. Die Forscher nahmen von allen Kindern Kotproben und analysierten diese, um so die Zusammensetzung der Darmflora zu ermitteln. Zusätzlich prüften sie die Gesundheitsgeschichte der kleinen Teilnehmer auf Asthma und andere chronische Erkrankungen.


Es zeigte sich: Bei den Kindern, die Antibiotika aus der Klasse der Makrolide erhalten hatten, war die Darmflora deutlich verändert: Nützliche Mikroben aus der Gruppe der Actinobacteria waren bei diesen Kindern stark reduziert und teilweise kaum noch nachweisbar. Dafür nahmen andere Bakterientypen wie Proteobacteria und Bacteroidetes überhand, wie die Forscher berichten. Bei Kindern, die keine Antibiotika oder aber nur Penicillin erhalten hatten, war dies dagegen nicht der Fall.

Folgen noch zwei Jahre später


Aber nicht nur das: Die Darmflora von Kindern scheint sich nach einer Antibiotika-Behandlung nur sehr langsam zu regenerieren: Selbst zwei Jahre später wich die Mikrobengemeinschaft in ihrem Darm von der unbehandelter Kinder ab, wie Korpela und ihre Kollegen feststellten. Auch bestimmte Verdauungs-Enzyme wurden langfristig in geringeren Mengen ausgeschüttet.

"Die Darmflora scheint mehr als ein Jahr Zeit zu benötigen, um sich von einer Antibiotika-Behandlung zu erholen", sagt Korpela. "Wenn ein Kind aber mehrfach solche Medikamente in seinen ersten Lebensjahren erhält, bleibt dem Mikrobiom keine Zeit, sich zu regenerieren." Als Folge bleiben die Veränderungen der Darmflora bestehen.

Mehr Asthma und Übergewicht


Welche Folgen dies hat, zeigte sich, als die Forscher die Krankengeschichte der Kinder näher anschauten: 

Diejenigen, die in den ersten beiden Lebensjahren Makrolide bekommen hatten, litten wesentlich häufiger unter Asthma oder beginnendem Asthma. 

"In diesen Fällen wichen vor allen drei Bakteriengattungen stark vom normalen ab: Blautia, Rothia und Coprobacillus", berichten die Wissenschaftler. Zumindest von Rothia ist bereits bekannt, dass sie normalerweise zum Schutz vor Asthma beiträgt – und dass ihr Fehlen die Erkrankung fördern kann.




Aber auch einen Zusammenhang zu Übergewicht entdeckten die Forscher: 

"Es gab eine starke Korrelation zwischen der Antibiotika-Nutzung vor dem zweiten Lebensjahr und dem Bodymass-Index der Kinder", so Korpela und ihre Kollegen. Kinder, die Makrolide erhalten hatten, waren häufiger übergewichtig. Bei ihnen waren zudem vier andere Bakteriengattungen auffallend verändert.




"Notwendigkeit eines Antibiotikums sehr genau prüfen"


"Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst vorübergehende Störungen des Mikrobioms im frühen Kindesalter langanhaltende Effekte auf den Stoffwechsel und die Immungesundheit des Kindes haben können", konstatieren die Forscher. Das bestätige und verstärke die bisher nur aus Tierversuchen bekannten Annahmen.

Alle Eltern und Mediziner sollten daher sehr genau prüfen, ob eine Gabe von Antibiotika bei einem kleinen Kind wirklich notwendig ist, raten Korpela und ihre Kollegen. Generell sollten diese Mittel nicht bei von allein ausheilenden Infekten verabreicht werden und auch nicht vorbeugend – "nur für den Fall", wie sie betonen. 

Und wenn der Einsatz eines Antibiotikums unabdingbar ist, dann sei es ratsam, auf Makrolide wie Erythromycin oder Azithromycin lieber zu verzichten. Diese Antibiotika werden Kindern bisher häufig gegen Atemwegsinfekte verabreicht, weil sie als gut verträglich gelten. (Nature Communications, 2016; doi: 10.1038/ncomms10410)

Sonntag, 24. Januar 2016

Neben dem hohen Nährwert zeichnet Spirulina sich durch hohen Vitamin- und Mineralgehalt aus.

Spirulina





Spirulina (Spirulina platensis, Spirulina maxima, Spirulina fusiforis und andere) gehören zu den proteinreichsten Organismen. 

Genau genommen zählen die Spirulina zu den Cyanobakterien, die man auch Blaualgen nennt. Diese gehören zu den ältesten Organismen der Welt und existierten schon, bevor sich Pflanzen und Tiere auseinander entwickelten. Der hohe Chlorophyll-Gehalt befähigen sie zur Photosynthese und damit zur Produktion von organischer Substanz und Sauerstoff. Sie pflanzen sich über einfache Zellteilung fort. Vor etwa 50 Jahren wurden sie wiederentdeckt.
In der Natur kommt Spirulina in salzigem, stark alkalischem Wasser vor allem in Zentral- und Ostafrika vor. Die Flamingos, die sich von Spirulina ernähren, verdanken ihr die schöne Färbung des Gefieders. In Afrika und Mexiko wird die Spirulina traditionell zum Verzehr genutzt. Neben dem hohen Nährwert zeichnet Spirulina sich durch hohen Vitamin- und Mineralgehalt aus. 

  • 60 Prozent Proteine (kein anderes Nahrungsmittel hat so einen hohen Eiweißgehalt wieSpirulina)
  • ß-Carotin (Provitamin A)
  • Thiamin (B1)
  • Riboflavin (B2)
  • Niacin (B3)
  • Panthotensäure (B5)
  • Pyridoxin (B6)
  • Cobalamin (B12, bioaktiv)
  • Vitamin E (alpha-Tocopherol)
  • Xanthophylle (Carotinoidfarbstoffe)
  • Phycolibiproteine (Phycocyanin und Allophycocyanin)
  • Chlorophyll (grünes photoynthetisches Pflanzenpigment)
  • Sulfolipide
  • Polysaccharide: Calciumspirulan, Natriumspirulan (Kohlenhydrate)
  • Gamma-Linolensäure (eine ungesättigte Fettsäure)
  • Kalium, Eisen, Selen, Jod, Zink, Natrium (Mineralstoffe)
Da die Blaualgenzellen nicht durch eine starre Zellwand begrenzt sind, sondern nur eine dünne Zellmembran aus Mucopolysacchariden besitzen, sind alle Inhaltstoffe sehr leicht zugänglich.
Verabreichungsform/Dosierung 

Spirulina ist in Deutschland nur in Form von Nahrungsergänzungsmitteln (als Pulver oder Tabletten) im Handel erhältlich. Bei einer Einnahme von 10 Gramm Spirulina kann bei fastenden Personen der Tagesbedarf an einigen Mineralstoffen zu einem erheblichen Anteil gedeckt werden. In Asien und Afrika beträgt der durchschnittliche Verzehr von Algen täglich 3 bis 13 Gramm.
Phycocyanin und ß-Carotin wirken antioxidativ. Sie können freie Radikale abfangen und die Lipidoxidation hemmen. Phycocyanin hemmt selektiv das Enzym Cyclooxygenase-2 (COX-2), ein Enzym, das bei Entzündungsprozessen eine entscheidende Rolle spielt. Darauf können wahrscheinlich die hepaprotektiven, entzündungshemmenden und antiarthritischen Eigenschaften von Phycocyanin zurückzuführen sein.
Anti-Aging-Effekt 

Wie bei älteren männlichen Ratten festgestellt wurde, wird bei Fütterung mit Spirulina das Auftreten von altersbedingten entzündungsfördernden Cytokinen verringert.
Allergie 

Wie bei Experimenten mit Ratten und Mäusen festgestellt wurde, verhindert die orale Gabe von Phycocyanin, einem Inhaltsstoff von Spirulina, zumindest teilweise die Freisetzung von Histamin bei allergischen entzündlichen Reaktionen. Histamin ist ein Gewebshormon und wird beim gesunden Menschen im Körper abgebaut. Nicht abgebautes Histamin führt zu akuten Beschwerden wie Atemnot, Blutdruckabfall, Rötung der Haut, Nesselausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Durchfall.
Entzündung 

Bei Mäusen, denen eine Arthritis induziert wurde, wirkte die orale Gabe von Spirulinaenzündungshemmend. Der Gehalt eines Entzündungsparameters wurde reduziert; Knorpel- und Knorpelzellen blieben unversehrt. Die Autoren führten die antiarthritische Wirkung vonSpirulina, zumindest teilweise auf den Inhaltstoff Phycocyanin zurück.
Immunsystem 

Nach oraler Verabreichung eines Wasserextrakts aus Spirulina zeigte sich bei Probanden nach Blutuntersuchungen eine Stimulierung wichtiger Faktoren des Immunsystems.
Antivirale Aktivität 

Calciumspirulan hemmt in vitro die Replikation einiger Viren, wie das Herpes-simplex-Virus und HIV-1 (AIDS-Virus).
Epidemiologische Studien in einigen Gebieten von Afrika legen nahe, dass der regelmäßige Verzehr von Spirulina das Auftreten von HIV-Infektionen vermeiden könnte und die virale Belastung unter den infizierten Menschen verringern könnte.
Ein weiteres Virus ist Enterovirus 71, das 1998 mehr als 120.000 Kinder in Taiwan infizierte, von denen 80 starben. Wie in vitro mit zwei unterschiedlichen Zellkulturen festgestellt wurde, hemmt Allophycocyanin, ein rotes Fluoreszenzprotein aus Spirulina platensis, den krankhaften Vorgang in den Zellen, die von Enterovirus 71 infiziert wurden.
Arteriosklerose 

In einem in vitro-Experiment mit glatten Gefäßmuskelzellen wurde festgestellt, dass Natriumspirulan die Wucherung von glatten Gefäßmuskelzellen verhindert. Die Wucherung von glatten Gefäßmuskelzellen spielt beim Fortschreiten von Arteriosklerose eine kritische Rolle.

Senkung der Blutfette 

Wie eine Studie mit Patienten, die an Diabetes mellitus Typ 2 leiden, ergab, verbesserte die tägliche Einnahme von 2 g Spirulina für 2 Monate die Blutwerte. Die Konzentrationen von Blutzucker und Gesamt-Cholesterin, darunter LDL-Cholesterin, wurden erniedrigt; HDL-Cholesterin erhöht.
Eine klinische Studie wurde auch an Patienten durchgeführt, die am nephrotischen Syndrom mit Hyperlipidämie litten. Die zur Medikation zusätzliche Einnahme von 1 g Spirulina-Kapseln pro Tag verringerte den Fettgehalt im Blut. Die Kontrollgruppe erzielte keine so guten Ergebnisse.
Niere 

Wie in einem Experiment mit Ratten nachgewiesen wurde, hemmt aus Spirulina platensis isoliertes Phycocyanin die Bilung von Nierensteinen.

Schwangerschaft 

Wie bei Ratten festgestellt wurde, bewirkt die Fütterung mit Spirulina eine bessere Speicherung von Eisen und einen höheren Gehalt an Hämoglobin während der ersten Hälfte der Schwangerschaft und beim Stillen.

Indikationen: Vorbehalt
Da bisher nur wenige klinische Studien mit Spirulina durchgeführt wurden, sind die im Folgenden aufgelisteten Indikationen nicht als gesichert anzusehen.
  • Übergewicht
  • Stärkung des Abwehrsystems
  • Schutz vor Infektionen
  • Senkung der Blutfettwerte
  • Schutz vor Krebs

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen 

In manchen Kulturen (Kanembu in Nigeria und Azteken in Mexiko) hat die Ernährung mitSpirulina Jahrhunderte und Jahrtausende Tradition. Somit kann man annehmen, dass bei der Einnahme von Spirulina praktisch kein Risiko besteht.
Da Spirulina jedoch Schwermetalle aus kontaminiertem Wasser adsorbiert, kann bei der Einnahme von Spirulina aus solchen Gebieten die körperliche Belastung durch Blei, Quecksilber und Cadmium zunehmen. In einigen Fällen traten allergische Reaktionen auf. Beim Auftreten einer unerwünschten Reaktion sollte man die Einnahme abbrechen und einen Arzt aufsuchen.





Freitag, 22. Januar 2016

Was haben Pflaumen mit vermindertem Krebsrisiko zu tun?

Diät mit getrockneten Pflaumen senkt Krebsrisiko im Tierversuch




(Quelle: Wiki)

Bewährtes Hausmittel als Krebsvorsorge? Trockenpflaumen helfen nicht nur bei Verdauungsbeschwerden, sie schützen möglicherweise auch vor Darmkrebs. In Tierversuchen haben US-Forscher herausgefunden, dass getrocknete Pflaumen im Futter zu weniger Tumor-Vorläufern führen. Offenbar wird durch die Pflaumen eine günstige Darmflora gefördert, vermuten die Forscher. Der Effekt wirkt möglicherweise auch beim Menschen.
Milliarden von Bakterien bevölkern unseren Darm und sorgen dafür, dass wir wertvolle Nährstoffe aus ansonsten unverdaulicher Nahrung gewinnen. 
Aus Schokolade etwa erschließen uns erst die Darmbakterien die gesunden Bestandteile im Kakao. 
Die Darmflora kontrolliert dabei mehr, als wir erwarten: Sie beeinflusst auch das Gehirn und unsere Vorlieben beim Essen.

Trockenpflaumen sind reich an Antioxidantien


Versorgen wir unsere Darmbakterien jedoch mit dem falschen Futter, so können sie uns das übel nehmen: Verdauungsstörungen, Übergewicht, chronische Entzündungen und sogar Darmkrebs sind die möglichen Folgen einer aus dem Gleichgewicht geratenen Darmflora. 

Darmkrebs bildet in Deutschland rund ein Siebtel aller Krebserkrankungen, und in rund zwei von fünf Fällen verläuft die Krankheit tödlich. Viele Forscher versuchen darum, das Zusammenspiel zwischen unserer Gesundheit und unseren Darmbakterien besser zu verstehen.

Ein bereits verbreitetes Hausmittel gegen Verdauungsstörungen erweist sich dabei offenbar als besonders wirkungsvoll: Getrocknete Pflaumen helfen der Darmflora und schützen so auch vor Krebs, meinen Nancy Turner von der Texas A&M University und ihre Kollegen: 

"Trockenpflaumen enthalten phenolische Verbindungen, die viele Effekte auf unsere Gesundheit haben", erklärt Turner. "Sie dienen als Antioxidantien und können den oxidierenden Effekt freier Radikale auf unsere DNA neutralisieren."

Weniger Polypen nach Pflaumen-Diät


In Tierversuchen an Ratten überprüften die Wissenschaftler, wie gesund Trockenpflaumen tatsächlich sind. Ein Teil der Versuchstiere erhielt darum eine Diät mit reichlich getrockneten Pflaumen, die Kontrollgruppe erhielt normales Laborfutter. Kalorien und Nährstoffgehalt der Nahrung waren bei beiden Gruppen gleich. Anschließend untersuchten die Forscher das Darmgewebe der Tiere und welche Arten von Bakterien dort lebten.

Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede: Im Darm der Ratten fanden die Forscher deutlich weniger Vorläufer von Darmpolypen und weniger Entzündungsherde, wenn die Tiere Trockenpflaumen zu fressen bekamen. Solche Polypen sind zunächst gutartig, bösartige Tumoren können jedoch aus ihnen hervorgehen. 

Pflaumen fördern nützliche Darmbakerien


Mitverantwortlich für diesen positiven Effekt ist den Forschern zufolge ein verschobenes Verhältnis der zwei hauptsächlich im Darm ansässigen Bakterienstämme. Darmbakterien gehören zum größten Teil entweder zum Stamm der Bacteroidetes wie beispielsweise der häufigste Darmkeim Bacteroides oder zu den Firmicutes, zu denen Krankheitserreger wie Clostridien, aber auch Milchsäurebakterien gehören.

Wie die Studie ergab, lebten besonders im hinteren Teil des Dickdarms nach der Pflaumendiät mehr Bacteroidetes als bei der Kontrollgruppe. "Aus dieser Studie schlussfolgern wir, dass getrocknete Pflaumen offenbar nützliche Darmbakterien und den mikrobiellen Stoffwechsel im Dickdarm fördern", fasst Turner zusammen.

Dass die Ernährung auch beim Menschen einen Einfluss auf das Darmkrebsrisiko hat, ist bereits bekannt: Alkohol, Rauchen und große Mengen rotes Fleisch gelten als ausgesprochene Risikofaktoren. Regelmäßig Trockenpflaumen zu essen könnte dagegen Teil einer Ernährungsstrategie sein, um das Krebsrisiko zu senken, meint Turner. Der gesunde Effekt müsse aber in Studien am Menschen noch bestätigt werden.

Mit Passionsblumenkraut gegen nervöse Unruhe

Studie: Mit Passionsblumenkraut gegen nervöse Unruhe



(Quelle: Wiki)

Die beruhigende und angstlösende Wirkung von Passionsblumenkraut-Extrakt ist nicht nur seit Jahrhunderten in der Volksmedizin bekannt, sondern auch wissenschaftlich belegt. Daher wird Passiflora incarnata erfolgreich bei nervösen Unruhezuständen und leichten Einschlafstörungen eingesetzt. Passionsblume beeinflusst hierbei den wichtigen inhibitorischen Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure, kurz GABA, positiv. Die genaue Wirkung auf das GABA-System konnte jüngst ein in einer in-vitro-Studie gezeigt werden (1). 

Gamma-Aminobuttersäure ist der wichtigste inhibitorische Neurotransmitter im ZNS, denn sie hemmt durch ihren dämpfenden Effekt überschießende Nervenimpulse. Entsprechend kann ein GABA-Mangel zu Schlafstörungen sowie Angst- und Spannungszuständen führen. Dass der Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure eine Schlüsselfunktion im Wirkmechanismus der Passionsblume einnimmt, konnte schon durch verschiedene Studien gezeigt werden. Allerdings war bislang wenig über den genauen Wirkmechanismus der Passionsblume bekannt.
Passionsblume steigert den dämpfenden GABA-Effekt
Durch Appel et al. (1) konnte nun gezeigt werden, dass die seit Jahrhunderten bewährte Wirkung von Passionsblumenkraut-Extrakt bei nervösen Unruhezuständen auf ein einzigartiges Wirkspektrum im GABA-System zurückzuführen ist. Demnach hemmt der in Pascoflair® 425 mg enthaltene Passionsblumenkraut-Extrakt die Wiederaufnahme der GABA aus dem synaptischen Spalt. Dadurch wird die GABA-Konzentration erhöht und der dämpfende GABA-Einfluss gesteigert. Ein Einfluss auf die GABA-Freisetzung und die GABA-Transaminase-Aktivität durch den Extrakt konnte jedoch nicht gezeigt werden. Zudem moduliert der Extrakt den GABA-A- und GABA-B-Rezeptor: Über den GABA-A-Rezeptor wird der rasche Wirkeintritt vermittelt, über GABA-B-Rezeptor die lange Wirkdauer. Dabei bindet das Phytopharmakon im Vergleich zu Benzodiazepinen weder an die Benzodiazepin- noch an die Ethanol-Bindungsstelle des GABA-A-Rezeptors. Somit konnte in-vitro nachgewiesen werden, dass es für diese Form der Abhängigkeit, wie sie bei Benzodiazepinen auftreten kann, für die Passionsblume keine Hinweise gibt.
Fazit für die Praxis
Erkrankungen, die mit Stressempfindungen, Spannungs- und Angstzuständen sowie nervöser Unruhe einhergehen, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Bei der Behandlung dieser Störungen haben Phytopharmaka einen hohen Stellenwert. Studien haben gezeigt, dass Passionsblumenkraut-Extrakt einen vergleichbaren Effekt zu Oxazepam bei Patienten mit generalisierter Angststörung zeigt (2) sowie einen sehr schnellen Wirkeintritt – beispielsweise kurz vor Operationen – aufweisen (3). Daher gehören pflanzliche Arzneimittel mit hoch dosiertem Passionsblumenkraut-Extrakt zu den Mitteln der ersten Wahl, wenn es um die Medikation von nervöser Unruhe geht, die durch Ursachen wie Stress (z. B. Prüfungsstress), Leistungsdruck und Angst (z.B. unmittelbar vor einer Operation) verursacht sein kann.
Literatur:
1) Appel K et al: Phytother Res 2010, Wiley Online Library, DOI: 10.1002/ptr.3352
2) Akhondzadeh S et al: J Clin Pharm Ther 2001; 26:363-7
3) Movafegh A et al: Anesth Analg 2008; 106:1728-32

Dienstag, 19. Januar 2016

Arthrose Prävention - wie kann ich vorbeugen?


Arthrose Prävention - wie kann ich vorbeugen?


  • Sicherstellen, dass der Körper die notwendigen Nährstoffe bekommt
    • Ausgewogen und gesund essen
    • Einnahme von Nahrungsergänzungsmittel in Betracht ziehen (Glukosamin, Chondrotinsulfat, Hyaluronsäure)
    • Entsäuserung des Körpers (basische Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzung)
  • Übergewicht abbauen, so wird die Belastung auf Knie und Füsse reduziert
  • Das Rauchen aufgeben, damit der Gelenkknorpel besser mit Flüssigkeit versorgt wird
  • Für mehr Bewegung sorgen, damit genügend Gelenkschmiere gebildet wird
  • Sport treiben für eine gute Allgemeinverfassung
  • Muskulatur spezifisch kräftigen
  • Gelenke im Alltag richtig belasten: beim Stehen, Sitzen, Heben & Tragen, körperlichen Arbeiten






Gesunder Gelenkknorpel mit Knorpelzellen (blau) und darunter liegendem Knochen (beige
) - Quelle (Rheumaliga Schweiz)

Montag, 18. Januar 2016

Mittelohrentzündung: Die besten Hausmittel


Mittelohrentzündung: Die besten Hausmittel


Eine Mittelohrentzündung ist äußerst schmerzhaft und zieht das ganze Immunsystem in Mitleidenschaft. Sie tritt sehr oft bei Kindern auf und zwar zu jeder Jahreszeit. In schweren Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika unerlässlich. Aber bevor Sie dieses „schwere Geschütz“ auffahren, können Sie es ja erst einmal mit guten alten Hausmitteln probieren.



Diese Tipps helfen bei einer Mittelohrentzündung

  • Nehmen Sie Nasentropfen, damit die Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum abschwellen. Das lindert den Druck aufs Mittelohr, Flüssigkeit kann abfließen.
  • Die Ohren müssen warm bleiben – also eine Mütze tragen. Auch wenn es nicht sehr kalt ist.
  • Zwiebeln sehr klein schneiden, in ein Tuch geben und dieses zudrehen, bis der Zwiebelsaft das Tuch durchtränkt hat. Dann das Zwiebelsäckchen erwärme und aufs Ohr legen.
  • Legen Sie sich eine warme (nicht heiße) Wärmflasche auf das schmerzende Ohr.
  • Tränken Sie einen Wattebausch mit warmem Olivenöl und formen Sie ihn zu einem Stopfen. Den führen Sie ins Ohr ein – aber nur soweit, dass Sie ihn wieder herausholen können. Alle zwei bis drei Stunden erneuern.
  • Rühren Sie Bockshornkleesamen zu einem Brei den Sie erhitzen. In ein Tuch schlagen, auf das schmerzende Ohr legen.
  • Diese Prozedur können Sie auch mit einem heißen Heublumensack durchführen.
  • Während einer Entzündung nicht flach schlafen, erhöhen Sie das Kopfkissen.
  • Träufeln Sie ein bis zwei Tropfen Teebaumöl auf ein Wattepad und schieben Sie das vorsichtig in den Gehörgang. Die Tropfen nie direkt ins Ohr geben.
  • Bereiten Sie ein Kamillendampfbad und halten Sie das schmerzende Ohr
     über die aufsteigenden Dämpfe.
  • Wickeln Sie eine geschälte Knoblauchzehe in ein durchlässiges Küchenpapier oder in Watte und legen Sie die Zehe ins Ohr.
  • Kauen Sie öfter einen Kaugummi. Durch die ständigen Kaubewegungen öffnet sich die Eustachische Röhre zwischen Mittelohr und Mundhöhle. Dadurch wird das Ohr entlüftet, bleibt trocken. Bakterien, die eine Entzündung auslösen, können sich erst gar nicht ansiedeln.

Heilpflanzen


Heilpflanzen wie Roter Sonnenhut, Schwarzer Holunder, Kanadische Blutwurzel und Echte Kamille wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und stärken die natürlichen Selbstheilungskräfte. Schon bei den ersten Symptomen eingenommen, ist in der Regel bereits nach wenigen Stunden eine deutliche Besserung der Beschwerden zu beobachten.




Sonntag, 17. Januar 2016

Spitzwegerich: gegen Huste - wirkt antibiotisch

Spitzwegerich



(Quelle: Wiki)




Wie häufig der Spitzwegerich den Weg säumt, fällt uns nur selten auf. Mit seiner unscheinbaren Blüte, die eher an eine auf langem Stängel ruhende Grasähre erinnert, aus der kleine Blütchen mit zierlichen Staubgefäßen lugen, geht er im bunten Wiesenallerlei fast unter. Dabei bildet er am Boden eine große Rosette aus den namengebenden spitz zulaufenden Blättern. Auffällig ist, dass diese 20 bis 40 cm langen Blätter nicht wie bei anderen Pflanzen mit einem ästigen Muster, sondern rein mit Längsadern gezeichnet ist. Ein Charakteristikum, das sonst hauptsächlich bei Gräsern zu finden ist. So imitiert der Spitzwegerich geradezu zweifach die Grassorten, mit denen er Seite an Seite in den Wiesen wohnt. Die Blüten zieren diese mehrjährige Pflanze, die sich überall auf trockenen Wiesen, Feldern, Schuttplätzen und Wegrändern wohl fühlt, von Mai bis September.

Beiheimatet in ganz Europa, seltenere Vorkommen in Nord- und Mittelasien, Nord- und Südafrika sowie 

Neuseeland und Australien


Inhaltsstoffe



Schleim, Bitterstoffe, Flavonoide, Kieselsäure, das Glykosid Aucubin, antibiotisch wirkende Stoffe.


Verwendung


Bereits in der Antike wurde der Spitzwegerich geschätzt: Plinius der Ältere berichtete über seine heilsame Wirkung bei starkem Husten sowie bei Schüttelfrost. Im Mittelalter wurde er bei Brandwunden, Geschwüren, Augen- und Nasenentzündungen sowie Hundebissen eingesetzt. Kneipp verwendete ihn zur Blutstillung und Wundbehandlung.
Verwendet werden seine Blätter, die man für Tee trocknet, oder aus denen ein frischer Saft gepresst wird. Spitzwegerich ist wegen seines Schleimgehalts, der tonisierenden Bitterstoffe und der Kieselsäure ein ausgezeichneter Hustensaft. Die antibiotische Wirkung unterstützt seinen erfolgreichen Einsatz bei fiebrigen Lungen- und Bronchialleiden. Seine Wirkung als Hustensaft war bis vor nicht allzu langer Zeit so sprichwörtlich, dass der Ausdruck "Spitzwegerich-Saft" ein Name für Hustensäfte allgemein war.
In der Volksmedizin findet der Saft seinen Platz bei Frühjahrskuren zur Blutreinigung, verdünnt mit Kamillentee wird er zur Behandlung schlecht heilender Wunden eingesetzt. Auf frische Verletzungen werden auch direkt frisch gepflückte Blätter gelegt, die einfach zerquetscht werden. Bei Insektenstichen lindern zerdrückte Spitzwegerichblätter den Juckreiz und die
Schwellung. Auf Wanderungen kann man sich so sein Notpflaster aus der Wiese pflücken.

Wissenswertes


Die Endung -rich stand im Indogermanischen für Herrscher, Fürst. Wegerich heißt also Herrscher des Weges. Der lateinische Name, abgeleitet von lateinisch planta = Fußsohle weist ebenfalls auf diese wegbegleitende Pflanze.
Spitzwegerichsamen werden im feuchten Zustand klebrig. Sie bleiben so an Füßen Darüberlaufender hängen und werden weit verbreitet. Wohl auch deshalb ist der Spitzwegerich fast überall zu finden. Von den weißen Siedlern wurde er wohl auf diese Weise nach Amerika eingeschleppt, weshalb er dort von den Indianern auch "Fußtritt des weißen Mannes" genannt wurde.
Und warum steht der Spitzwegerich immer am Wegesrand? In einer Legende heißt es, ein junges Mädchen habe am Straßenrand vergeblich auf ihren Geliebten gewartet, schließlich habe sie sich in einen Wegerich verwandelt. Daher kommt auch der Volksname "Straßenbraut". Die alten Germanen wussten eine andere Erklärung: Für sie verkörperte der Wegerich die wieder aus der Unterwelt ans Licht getretenen Seelen, die nun den Menschen auf der Erde nachfolgten. Und auch die alten Griechen und Römer sahen diese Pflanze mit der Unterwelt verbunden: mit Orkus und seiner Tochter Proserpina.
Die hochgeschätzte Heilpflanze wurde in früheren Zeiten auch als Nahrungsmittel eingesetzt. Und auch heute sind frische junge Spitzwegerichblätter eine würzige und gesunde Beigabe zu Salaten, Quark und Weichkäse. Die Blätter schmecken vor der Blüte der Pflanze am besten und lassen sich auch gut zu Wildgemüse und Suppen verarbeiten.
Der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg hat 2014 den Spitzwegerich zur Arzneipflanze des Jahres ernannt.

Freitag, 15. Januar 2016

So befreien Sie sich von Quecksilber in Hirn, Nieren und dem zentralen Nervensystem


Amalgam-Ausleitung





So befreien Sie sich von Quecksilber in Hirn, Nieren und dem zentralen Nervensystem

Quecksilber und andere giftige Schwermetalle sammeln sich über Jahre in Nieren, Gehirn und anderen Körperteilen an. Sie loszuwerden, ist ein langwieriger Prozess. Amalgam- und MCS-Kranke brauchen vor allem eines: Geduld.

David Eppenberger aus Ermensee LU fand die Erklärung für seine Beschwerden erst nach einer zweijährigen Odyssee durch Arztpraxen. Der Körper des 32-Jährigen wehrte sich gegen das Quecksilber aus seinen Amalgam-Füllungen - mit Schwindelanfällen, Panikattacken und Depressionen. «Manchmal hatte ich sogar Schwierigkeiten beim Sprechen», erinnert er sich. Jetzt sollte das Amalgam verschwinden. Und zwar so schnell wie möglich. Eppenberger drängte. Vor neun Monaten liess er sich innerhalb von zwei Wochen alle Füllungen herausbohren.

Doch in den Wochen danach stürzte Eppenberger in eine neue Krise. Heute sagt er: «Ich habe die Folgen total unterschätzt.»

Durch das Ausbohren der Füllungen, das ja sehr schnell geschah, gelangte zusätzliches Quecksilber in seinen ohnehin empfindlichen Körper. «In den ersten Wochen nach der Sanierung war ich ständig am Rande eines Zusammenbruchs», sagt er. «Ich konnte kaum arbeiten.» Jetzt weiss er: Das Ausleiten von Quecksilber, das sich über Jahre im Körper anlagert, ist ein Geduldsspiel.

Eppenbergers Zustand ändert sich von Woche zu Woche. Phasen der Hoffnung wechseln mit neuen Panikattacken und Depressionen. «Manchmal zweifle ich, ob es nützt», gibt er zu. Doch er will durchhalten. Bis zum Verschwinden der Symptome dauere es selten länger als zwei Jahre, hat er von seiner Therapeutin erfahren. «Ein Jahr habe ich schon fast überstanden», macht sich Eppenberger Mut.

Das Ausleiten von Schwermetall ist ein junges Fachgebiet der Komplementärmedizin. Patienten haben oft Mühe, sich in den verschiedenen Methoden zurechtzufinden. Denn es gibt eine Vielzahl davon, die man zum Teil auch kombiniert anwenden kann. Das führt zu Meinungsverschiedenheiten unter Experten. «Ein Patentrezept gibt es nicht», sagt der deutsche Umweltmediziner Kurt Müller. «Jeder Patient hat andere Voraussetzungen. Deswegen muss der Arzt immer wieder neu entscheiden, welche Heilmittel er in welcher Dosierung anwenden kann.»


DMPS schwemmt das Quecksilber aus dem Körper


Ein Pionier ist der deutsche Toxikologe Max Daunderer. Er fand Mitte der 80er-Jahre heraus: Das Entfernen der Amalgam-Füllungen ist nur die halbe Lösung. Denn das Quecksilber lagert sich im Gehirn, in den Nieren und im zentralen Nervensystem ab. Erst wenn die Depots verschwinden oder zumindest verkleinert sind, gehen die Beschwerden zurück.

Daunderer entdeckte, dass die chemische Substanz 2,3-Dimercapto-Propan-1-Sulfonsäure (DMPS) die Fähigkeit besitzt, Quecksilber und andere schädliche Schwermetalle in grossen Mengen aus dem Körper zu schwemmen. Sie wird heute noch von vielen Ärzten benutzt, um Schwermetall-Belastungen zu messen und zu behandeln.

Weit verbreitet ist auch die orthomolekulare Methode 






Ihr Prinzip: Quecksilber mit Hilfe von Vitaminen und Spurenelementen aus Zellen und Bindegewebe zu vertreiben und anschliessend auszuscheiden.


Im Zentrum dieses Ansatzes steht das Vitamin C. Viele Therapeuten geben es ihren Patienten in hohen Dosen. Dann ist es imstande, Quecksilber zu verdrängen und gleichzeitig die Krebs erregenden freien Radikalen zu bekämpfen, die das Quecksilber im Körper erzeugt. Der deutsche Experte Kurt Müller warnt allerdings: «Wenn man Vitamin C in zu hohen Dosen gibt, kann es selbst wieder freie Radikale erzeugen.»

Der heute populärste Ausleitungs-Experte ist der gebürtige Deutsche Dietrich Klinghardt. Er entwickelte Anfang der 90er-Jahre in den USA eine Therapie mit biologischen Substanzen. Im Mittelpunkt steht die Süsswasser-Alge Chlorella pyrenoidosa. Klinghardt entdeckte, dass sie Quecksilber und andere Metalle an sich binden und über den Darm ausleiten kann. 

Er empfiehlt, Chlorella in einer mehrmonatigen Therapie gemeinsam mit Bärlauch, Koriander, Vitaminen und anderen natürlichen Substanzen einzunehmen.


 Die Quecksilbermenge sei nicht entscheidend für den Zustand des Patienten, sagt der Umweltmediziner Kurt Müller. «Schliesslich gibt es auch Menschen, die schon von einem Glas Schnaps am Tag alkoholkrank werden.»

Müller behandelt seit 15 Jahren Amalgamkranke Patienten. «Es gibt Menschen, die gut, und andere, die schlecht entgiften», erklärt er. «Die einen können ihrem Körper mehr zumuten. Bei anderen muss man ganz langsam arbeiten.»

Extremfälle sind Patienten, die an Multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS) leiden. «MCS-Patienten sind ja krank, weil ihr Entgiftungssystem komplett versagt», erklärt er. «Jede zusätzliche Giftlast während einer Ausleitung kann ihren Zustand gefährlich verschlechtern.» Gleichzeitig sei die Ausleitung aber wichtig, um MCS-Patienten langfristig wieder ein Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Müller rät Betroffenen, nur unter ständiger ärztlicher Aufsicht auszuleiten und höchstens einen Zehntel der üblichen Dosis einzusetzen.