Freitag, 23. August 2019

Weihrauch

Weihrauch





Die Geschichte des Weihrauchs


In Indien, China und in den orientalischen Ländern hat Weihrauch seit vielen Jahrhunderten einen hohen Stellenwert. Die Weihrauchgewinnung erfolgt dort in den Monaten von Oktober bis April durch mehrfaches Anritzen der Bäume. Weihrauch hat eine ungewöhnlich lange Tradition in der indischen Erfahrungsheilkunde, vor allem in Verbindung mit entzündlichen Prozessen im Körper. In der indischen Ayurvedamedizin wird Weihrauch ("Salai Guggal") bereits seit ca. 5.000 Jahren volksheilkundlich verwendet, etwa bei rheumatischen Erkrankungen.

Hippokrates und andere griechisch-römische Ärzte setzten Weihrauch zur Wundreinigung, gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen ein. Über die Wirkungsmechanismen war nichts bekannt, aber die praktischen Erfolge waren wohl zahlreich genug, dass das teure Mittel auch noch im Mittelalter als Medizin eingesetzt wurde, so auch von Hildegard von Bingen.

Weihrauch in der Medizin


Im Zusammenhang mit der Rückbesinnung auf Naturheilmittel sowie durch aktive Förderung der Weihrauchforschung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und den daraus gewonnenen, neuen Erkenntnissen nimmt seine Bedeutung für die medizinische Nutzung weiter zu. Moderne Labormethoden erwiesen die Heilwirkung von Weihrauch.

In der modernen Medizin werden Präparate aus Weihrauch mit standardisiertem Wirkstoffgehalt in der Therapie chronisch entzündlicher Erkrankungen, wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Polyarthritis untersucht. Erste klinische Studienergebnisse lassen eine Wirksamkeit von Weihrauchpräparaten bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, vermuten. (*Quellen: siehe unten)
Bei der Behandlung der Kniearthritis konnte in einer kleinen randomisierten doppeltblinden Studie an 30 Patienten eine signifikante schmerzlindernde und abschwellende Wirkung eines Weihrauchpräparates im Vergleich zum Placebo nachgewiesen werden. (Quellen: siehe unten)


Wie wirkt Weihrauch ?


Entscheidend für die Wirkung scheint zu sein, dass die sog. Boswelliasäuren ein Schlüsselenzym im Entzündungsstoffwechsel, die 5-Lipoxygenase, hemmen. Entzündungen sind gekennzeichnet durch Rötung, Schwellung, Ödembildung, Wärme und werden im Körper durch ein bestimmtes Enzym (5-Lipoxygenase) ausgelöst. Dieses Enzym veranlasst normalerweise die Bildung von Leukotrienen. Das sind körpereigene Stoffwechselprodukte, die für die Aufrechterhaltung von chronischen Entzündungen verantwortlich sind. Inaktiviert man das Enzym 5-Lipoxygenase, so können keine Leukotrienen entstehen. Genau hier scheinen die Boswelliasäuren anzusetzen. Sie hemmen offensichtlich die Tätigkeit des, die Entzündung verursachenden, Enzyms.


Anwendungsgebiete für Weihrauch-Extrakt


Wir haben gesehen, dass - nach dem heutigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis - eine erhöhte Leukotrienenproduktion als ursächlich für die Aufrechterhaltung von chronischen Entzündungen angesehen wird. Man kann ein Übermass an Leukotrienen bei vielen und verschiedenartigen Krankheitsbildern beobachten. Dazu gehören Krankheiten des rheumatischen Formenkreises, vor allem die rheumatische Arthritis, Osteoarthritis, chronische Gelenkentzündung (Polyarthritis), aber auch die - leider sehr verbreiteten - entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, die Schuppenflechte (Psoriasis) sowie Asthmabronchiale.

Im arabischen Raum gilt Weihrauch zudem als gedächtnisstärkendes Mittel. In einer Reportage des ZDF ("Im Banne der grünen Götter. Die Ärzte der Kalifen") wurde eine Studie vorgestellt, der zu Folge durch die Verabreichung von Weihrauch an Ratten die Erinnerungsfähigkeit um bis zu 90% gesteigert werden konnte.

Was die Wissenschaft zur Wirkung von Weihrauch sagt


Der Pharmakologe Prof. Dr. Hermann P.T. Ammon, Pharmazeutisches Institut der Universität Tübingen, beschäftigt sich schon lange mit der Wirkung der Boswelliasäuren.

Er sagt, dass "Weihrauch im rheumatisch entzündeten Areal schonend und effektiv wirkt. Er lindert die Schmerzen, wirkt abschwellend und entzündungshemmend." (Quelle: medizinauskunft.de)
Das Weihrauch-Harz ist sehr gut verträglich und ruft weder Geschwüre noch Gastritis (Magenschleimhautentzündung) hervor.

Die ungewöhnlich lange Tradition von Weihrauch in der indischen Erfahrungsmedizin rechtfertigt sicherlich auch ein Vertrauen in seine Anwendung. Symptome bei Überdosierung, toxische Wirkungen, Nebenwirkungen oder Gegenanzeigen sind bisher nicht bekannt.

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