Donnerstag, 4. Juni 2015

Weihrauch - altes Naturheilmittel neu entdeckt

WEIHRAUCH – 
ALTES NATURHEILMITTEL NEU ENTDECKT



Weihrauch in Deutschland – das ist ein problematisches Kapitel. Weihrauch enthält entzündungshemmende Präparate, aber das Extrakt des indischen Weihrauchbaums (Boswellia Serrata) ist in Deutschland nicht zugelassen: H15. Nur das reine Harz ist es, im Handel unter dem Namen Olibanum.

Doch Olibanum hat einen Haken, die Wirkstoffkonzentration ist zu niedrig, um eine echte entzündungshemmende Wirkung zu zeigen.




DAS REINE HARZ IST IN DEUTSCHLAND ERHÄLTLICH



Das Harz des Weihrauchbaums respektive der Milchsaft, der bei der Ernte direkt aus dem Baum austritt, ist in Deutschland unter der Bezeichnung Olibanum als Wirkstoff, Räucherwerk und Kosmetikartikel erhältlich.





H15 hingegen, welcher die Extrakte des Harzes, die so genannten Boswelliasäuren in hoher Konzentration enthält, wird hingegen nicht angeboten. Doch gerade dieser Extrakt ist medizinisch besonders bedeutungsvoll.


Weihrauch kennen sicherlich die meisten Betroffenen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung als entzündungshemmende Alternative etwa zu Kortison-Präparaten und 5-Aminosalicylaten, wie Salofalk und Claversal. Doch mit dem bekanntesten Weihrauchpräparat, gewonnen aus der Pflanze Boswellia Serrata, dem indischen Weihrauch, ist das so eine Sache. 

Denn es hat in Deutschland weder als Nahrungsergänzung / Medizinprodukt noch als Arzneimittel eine Zulassung.



H15 BEZIEHUNGSWEISE BOSWELLIASÄUREN WIRKEN ENTZÜNDUNGSHEMMEND – ABER WIE?



Es gibt in der Medizin verschiedene Wege, Entzündungen zu hemmen. Wobei hier nur die Rede von krankhaften, chronischen Entzündungsvorgängen und nicht etwa von Entzündungen im Rahmen natürlicher Prozesse, wie beispielsweise bei der Virenabwehr sein soll. 
Am Ursprungspunkt solcher Entzündungsprozesse stehen Phospholipide, Fettverbindungen, die bei Reaktion mit ihren Enzymen, den Phospholipasen, die entzündungsfördernde Arachidonsäure abspalten. 




Dieser Prozess kann beispielsweise durch Kortisonverbindungen oder durch vollständiges Vitamin E, das alle Tocopherole enthält (s. Gesundheits-Brief Ausgabe Mai/2010) unterbunden werden.


Kortison, das medizinisch verwendet wird, setzt also an einer oberen Ebene der „Entzündungshierarchie“ an, wie ich es nenne. Aber es geht noch weiter. Die entzündungsfördernde Arachidonsäure wiederum kann in zwei Substanzen gespalten werden, die dann real Entzündungen auslösen beziehungsweise am Laufen halten: Einmal in die so genannten Prostaglandine, und dann an so genannte Leukotriene.


Entzündungshemmende Medikamente, die Sie sicherlich alle kennen, wie beispielsweise Ibuprofen, hemmen die Entstehung der Prostaglandine. 

Und Weihrauch? Der hemmt die Entstehung der Leukotriene. Leukotriene lösen entzündliche Reaktionen im Körper aus, die mit einer gesteigerten Abwehr einhergehen, insbesondere allergische Reaktionen und Autoimmunreaktionen, wie Asthma Bronchiale, Morbus Crohn und teilweise Neurodermitis.

WAS IST DER VORTEIL VON WEIHRAUCH GEGENÜBER BEISPIELSWEISE KORTISON?



Das waren recht viele Fremdwörter. Stellt sich die Frage: Was haben Sie davon? 

Kortison setzt, wie wir gesehen haben, an einer oberen Ebene der „Stoffwechselhierarchie“ an und beeinflusst neben der körperlichen Entzündungstätigkeit auch viele andere Prozesse des Stoffwechsels, weswegen bei einer hohen Dosierung Nebenwirkungen quasi vorprogrammiert sind. 

Weihrauch-Extrakt oder Boswelliasäuren hingegen wirken spezifischer auf die Entzündung, weniger auf andere Stoffwechselprozesse. Und können daher mit geringer Gefahr für Nebenwirkungen hoch dosiert eingesetzt werden.


Konkrete Einsatzgebiete sind 

  • entzündliche rheumatische Erkrankungen, 
  • chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, 
  • Asthma, 
  • Allergien und 
  • entzündliche Hauterkrankungen.


Die bekannte Fachzeitschrift „Natur und Heilen“ berichtet in Heft 12/03 über kompetente Studien am Universitätsklinikum Charité in Berlin über die Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Patienten mit chronischer Polyarthritis, Migräne und Asthma.



DIE BOSWELLIASÄURE MIT DER MEISTEN „POWER“!



In medizinisch-wissenschaftlichen Untersuchungen wird zwischenzeitlich eine Unterart von Boswelliasäuren als „Referenz“ hergenommen. Sie hört auf den komplizierten Namen „Acetyl-Keto-β-Boswelliasäure“, abgekürzt AKBA. 

Diese ist von allen Arten von Boswelliasäuren am wirkungsvollsten. Und jetzt kommt es: 

Nimmt man eine pharmazeutische Wirkeinheit des bekannten indischen Harzes, H15, und zum Vergleich denafrikanischen Weihrauch, Boswellia Carterii, her, zeigt sich der afrikanische Weihrauch mit einem Gehalt an AKBA von 13,3 mg gegenüber H15 mit durchschnittlich 8,8 mg überlegen.


Wobei H15 an sich ja bereits ein Konzentrat ist, das die Boswelliasäuren um den Faktor 1 zu 2,5 konzentriert. 

Indischer Weihrauch an sich, in seiner ursprünglichen Form, enthält pro Wirkstoffeinheit nicht mehr als rund 3 mg AKBA. Gegenüber 13,3 mg beim afrikanischen Weihrauch. 

Dagegen existieren im indischen Weihrauch auch noch, wenn auch schwach, entzündungsfördernde Stoffe, welche die Wirkung der entzündungshemmenden Boswelliasäuren abschwächen.




UNTERSTÜTZUNG IN DER KREBSTHERAPIE?


Vielversprechendes über Weihrauch auch zum Thema Krebs. Diverse Studien haben gezeigt, dass der afrikanische Weihrauch – hier allerdings in noch höherer Dosierung – den Stoffwechsel von Tumoren ausbremsen und damit Krebs bekämpfen kann. Woran es liegt? 

Die gleichen Mechanismen, die die „Entzündungskaskade“ unterbrechen, scheinen auch den Stoffwechsel von Tumorzellen zu hemmen!

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