Freitag, 17. Juli 2015

Sommerdurchfall: Was tun?

Sommerdurchfall: Was tun?



Sommerdurchfälle werden hauptsächlich durch Bakterien verursacht, allen voran die Darmbakterien E. coli. Sie werden durch mangelhafte Hygiene entweder mit Kotpartikeln bei der Nahrungszubereitung auf die Lebensmittel übertragen oder bereits bei der Düngung mit Fäkalien von Nutztieren.
 Unsachgemäße Lagerung und unzureichende Kühlung bieten dann den Erregern bei sommerlich-warmen Temperaturen die optimalen Bedingungen zur Vermehrung in den Lebensmitteln.
Beim typischen Sommerdurchfall lösen die darin enthaltenen Keime dann eine erhöhte Flüssigkeitsabsonderung aus, die schon fünf bis 72 Stunden später zu Durchfall führt. In diesen Lebensmitteln stecken besonders häufig Bakterien:
  • Eier und ungekochte Eierspeisen (z. B. Mayonnaise, Tiramisu)
  • rohes Fleisch (Mett, Tartar, Carpaccio)
  • nicht richtig durchgegartes Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte und Geflügel
  • Rohmilch, Softeis und Sahne aus Sahnebereitern

Gefahren birgt auch Tiefkühlkost, vor allem tiefgefrorenes Geflügel. Zwar werden beim Einfrieren die Coli-Bakterien abgetötet, nicht aber eventuell vorhandene Salmonellen. Diese Keime werden lediglich inaktiv und beginnen bereits bei 6 C wieder, sich zu vermehren. Diese Hygienemaßnahmen schützen Sie vor Darminfektionen:
  • Braten Sie Fleisch und Schalentiere gut durch. Bakterien müssen zu ihrer Abtötung mindestens 10 Minuten lang bei 70C erhitzt werden.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse vor dem Schälen ab, damit Sie eventuelle Keime nicht mit dem Messer verschleppen.
  • Fangen Sie das Tauwasser von Tiefkühlkost auf. Gießen Sie es in den Ausguss und reinigen Sie alle Küchenteile und Arbeitsflächen, die damit in Berührung gekommen sind, gründlich mit heißem Wasser.
  • Unterbrechen Sie die Kühlkette nicht und verstauen Sie Tiefkühlprodukte zum Transport nach Hause in einer Kühltasche.
  • Wechseln Sie Spüllappen in der Küche täglich und geben Sie sie in die 60-Wäsche.


Natürliche Behandlung


Durchfall ist eine Art Reinigungsprozess, mit dem Ihr Körper versucht, die Keime abzugeben. Daher sind Medikamente, die den Durchfall durch eine Verlangsamung der Darmbewegungen stoppen (z. B. Immodium®), für den Heilungsprozess nicht förderlich. 
Sinnvoller ist die Einnahme von Präparaten aus Medizinkohle oder Kaffeekohle, die die Bakterien und Ihre Toxine binden können. 

Diese natürlichen Substanzen schränken die Darmbewegungen und damit den Abtransport der Bakterien nicht ein.

Auch Myrrhekarz und Kamille kann eingesetzt werden:

Pflanzliche Unterstützung für den Verdauungstrakt



Das Wichtigste bei der Behandlung eines Sommerdurchfalls ist der Ausgleich der mit dem wässrigen Stuhl ausgeschiedenen Flüssigkeit und Mineralien. T

rinken Sie daher täglich mindestens zwei, besser drei Liter stilles Wasser, dünnen Schwarztee und so genannte Rehydrierungslösungen mit Mineralsalzen. Alternativ können Sie auch fettfreie, leicht gesalzene Gemüsebrühe trinken. Kohlensäurehaltige Getränke sollten Sie meiden, da sie zu Blähungen führen und den Darm reizen. Am ersten Tag sollten Sie zusätzlich außer eventuell ein paar Scheiben Toast keine feste Nahrung zu sich nehmen.


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