Mittwoch, 15. Juli 2015

Olivenblätter: ein altes Heilmittel mit hohem Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen


Olivenblätter: Was können Sie für Ihre Gesundheit tun?




In klassischen Olivenölanbauländern ist die gesundheitliche Wirkung von Olivenblättern ein altes offenes Geheimnis. Nicht nur die Frucht der Bäume, also die Olive an sich, sondern auch die Blätter strotzen vor Antioxidantien. Die Kraft dieser Inhaltsstoffe reicht von antibiotischer Wirkung über Blutzuckersenkung, Senkung des Cholesterinspiegels, Schilddrüsen schützenden Eigenschaften (Stoffwechsel anregend) bis hin zu antiviralen und entzündungshemmenden Eigenschaften (1). Ein Tausendsassa sozusagen!



Olivenblätter – Was ist drin?


Die Inhaltsstoffe, die dafür verantwortlich sind, sind die dieselben, die auch dem Olivenöl seine besonderen gesundheitlichen Effekte und den typischen Geschmack verleihen: die etwas bitter schmeckende Substanz Oleuropein, phenolische Verbindungen (Hydroxytyrosol, Kaffeesäure), organische Säuren sowie sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide (Olivin, Rutin, Hesperidin, Quercetin). Oleuropein bildet mengenmäßig die stärkste Fraktion.


Aussehen und Geschmack


Das Aussehen des Olivenblätter-‚Tees‘ erinnert etwas an griechischen Bergtee: silber-grünlich schimmernd, flauschig. Geschmacklich ein hervorragender Digestiv: leicht kräuterige süße aber auch herbe Noten, jedoch nicht so herb wie beispielsweise Löwenzahn oder Scharfgarbe, sondern dieser typische leicht bittere Olivengeschmack im Nachhall. Insgesamt schmeckt er weich, kräuterig. Im Nachhall kommt das Aroma grüner Oliven durch. Wer diese also gerne isst, dem wird auch dieser Tee sehr schmecken. Ich mag das sehr, finde allerdings, umso öfter ich das trinke, umso weniger herb empfinde ich diesen Tee.

Olivenblätter – Was können die denn?


Laut aktueller wissenschaftliche Studien eine ganze Menge:

· Gesundes altern: Etliche Studien befassen sich mit dem Einfluss der Ernährung auf das Altern. Umso höher die Versorgung mit Antioxidantien ist, umso gesünder und langsamer altern wir. Eine ganz aktuelle Studie der Christian Albrechts Universität Kiel (2) untersuchte den Einfluss verschiedener Substanzen aus sogenannten „Superfoods“ auf die Gesundheit. Dabei zeigte sich, dass eine kalorienarme gesunde Ernährung, die reich an Polyphenolen (Obst/Gemüse), Oleuropein (Olivenblätter, Olivenöl), Resveratrol (Trauben), Katechinen (Tee) vor Herzkreislauferkrankungen, Arteriosklerose, Schlaganfällen, Diabetes und entzündliche Erkrankungen wie Alzheimer schützt, ja sogar den Alterungsprozess verlangsamt. Weitere Studien zu hierzu finden sich in den Lesetipps unten, Stichwort „Japan-Diät“. (BILD)
· Schilddrüse: Schon länger ist aus etlichen Studien bekannt, dass sobald gesättigte Transfette, Margarine oder Pflanzenöle mit einem zu hohen Omega-6 Anteil durch Olivenöl ausgetauscht werden, das Bauchfett wegschmilzt. Einfach so, ohne dass der Gesamtkaloriengehalt des täglichen Essens verringert wird.

Wie kommt das? „Schuld“ an diesem Effekt ist der Inhaltsstoff ‚Oleuropein‘. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass dieser den „Stoffwechsel“ anregt, genauer gesagt: die Schilddrüse. Dieser Inhaltsstoff erhöht den Anteil des Stoffwechselaktiven Schilddrüsenhormons T3 (4). Dieser Fakt ist für alle Menschen mit einer leichten Schilddrüsenunterfunktion nicht zu verachten.
· Antioxidative Fähigkeiten: Ebenso wie die Katechines des grünen Tees vermögen auch Olivenblätter (und Oliven/Olivenöl) aufgrund ihrer Inhaltsstoffe freie Radikale unschädlich zu machen. Sie wirken auf bestimmte Enzyme – wie SOD (Superoxidase Dismutase), welches freie Radikale „entgiftet“ und schützen vor AGEs (Advanced Glycation Endproducts). Letztere sind wie eine Art giftige Substanzen aus der Nahrung oder von Stoffwechselprodukten – eine „Verzuckerung“ von Eiweißen. Sie können „gegessen“ werden (Backwaren mit Margarine, stark gegrilltes Fleisch, Süßwaren) oder auch im Körper gebildet werden. Vor allem Menschen mit Diabetes oder Prä-Diabetes (hohe Blutzuckerspiegel) neigen zu hohen AGE-Werten. Olivenblättertee, Oliven und Olivenöl verhindern im Körper die Bildung dieser Stoffe und schützen vor Schäden durch diese (3).
· Krebserkrankungen: Etliche Studien haben die krebshemmende Wirkung der Olivenblätterinhaltsstoffe untersucht. Insbesondere gegen Magenkrebs, Brustkrebs und Krebserkrankungen des Magen-Darmtraktes scheinen diese besonders wirkungsvoll zu sein. Sie lösen den programmierten Zelltod aus (Apoptose), und verhindern das Krebszellwachstum (6789). Auch die Haut profitiert, denn die Inhalstsstoffe schützen von innen vor lichtbedingte Hautalterung und Hautkrebs (110)

Fazit: Ein altes Heilmittel, mit extravagantem Olivengeschmack und einer Menge gesundheitlicher Vorzüge, dank dem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen. Pur oder in Mischungen eine leckere Teezutat. Ran an die Blätter! 


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