Ghee
In der ayurvedischen Gesundheitslehre gilt Ghee (Butterschmalz) als die wirkungsvollste Alternative zu allen Fetten und Ölen, darüber hinaus sogar als Rasayana (Verjüngungsmittel).
Die herausragenden Wirkungen von Ghee beruhen auf der Art der Herstellung. Diese geschieht nach alter, traditioneller Rezeptur. Butter wird solange gereinigt und veredelt, bis sie gänzlich frei wird von Wasser, Milcheiweiß und Milchzucker. So entsteht ein reines Naturprodukt.
So stellen Sie Ghee selbst her
Ein halbes Pfund Butter in einem Kochgefäß mit möglichst großem Durchmesser zum Schmelzen bringen. Temperatur drosseln, damit die Butter nicht braun wird, von Anfang an nicht Umrühren. Das Ganze soll nur leicht kochen, Bläschen steigen nach oben, Schaum bildet sich. Den Schaum immer wieder sorgfältig abschöpfen. Die Schaumbildung kann 30 Minuten dauern. Eiweiß sondert sich ab und sinkt auf den Topfboden. Das nennt man Klären der Butter.
Wenn alle Feuchtigkeit verdampft ist (Butter enthält ca. 15% Wasser), sich kein Schaum mehr bildet, das ausgesonderte Eiweiß auf dem Topfboden bleibt (es darf aber dort nicht braun werden), den Topf vom Feuer nehmen, die klare Flüssigkeit sorgfältig durch einen Tee- oder Kaffeefilter oder ein sauberes Küchentuch direkt in ein verschließbares Glas umfüllen.
Kann im Kühlschrank oder der Vorratskammer aufbewahrt werden und wird dort fest und sahniggelb. Ein Pfund Butter ergibt etwa 3/4 Pfund Ghee.
Herstellen von Ghee im Haushalt
Die Vorteile von Ghee
Ghee ist leicht verdaulich und wird einfach und sanft vom Darm aufgenommen. So gelangt es in die Körperzellen und bindet dort freie Radikale, viel besser als Vitamine dies können.
Ghee wirkt ausgleichend auf alle fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Diese manifestieren sich im Ayurveda in den Strukturprinzipien Wind (Vata), Feuer (Pitta) und Schleim (Kapha) und schaffen so die
Grundvoraussetzung für einen ausgeglichenen Gesundheitszustand (prakriti).
Ghee entgiftet den Körper und wirkt sich als Lebenselixier positiv auf den Cholesterinspiegel aus.
Ghee entlastet das menschliche Verdauungssystem. Menschen, die kein Fett vertragen, brauchen nicht länger auf Süßigkeiten und leckere Speisen zu verzichten, nur weil Leber und Galle nicht so mitmachen. Ghee ist Nahrung, die die verschiedenen Körpergewebe leicht und gründlich aufbaut. Toxine in unserer Ernährung werden durch den Verzehr von Ghee gebunden und so der Alterung vorgebeugt.
Ghee in der ayurvedischen Küche
Die ayurvedische Küche benutzt Ghee anstelle von Butter, Öl und Fett. Es entfacht das Verdauungsfeuer (agni) und ist selbst sehr leicht verdaulich. Es ist verdaulicher als Butter, Pflanzenöle und tierische Fette und kann erhitzt werden, ohne seine Qualität zu mindern. Ghee ist ohne Kühlung haltbar (es wird nicht ranzig), hat ein feines Aroma und einen nussartigen Geschmack.
Ghee kann zum Kochen, Dünsten und Frittieren verwendet werden. Es verfeinert alle Speisen.
Ghee kann zum Kochen, Dünsten und Frittieren verwendet werden. Es verfeinert alle Speisen.
- Zum Dünsten, da es die Vitamine bewahrt - Zum Abschmecken von fertigen Gerichten, z.B. über Gemüse, Reis oder Getreide geben - Als Toast warm mit Kräutern und Gewürzen |
Ghee als bewährtes Hausmittel
Ghee kann äußerlich und innerlich angewendet werden und ist so eines der vielseitigsten, aber auch ältesten Hausmittel (über 5000 Jahre im Ayurveda bekannt).
Hier einige Wirkungen und Heilungsmöglichkeiten:- Körperlich bedingte Verstopfung verschwindet mit etwas mehr Ghee im Essen
- Reibt man es in die Nasenschleimhaut ein, reinigt es diese und schützt vor Schnupfen
- Abends auf die Fußsohlen aufgetragen, fördert es den gesunden und ruhigen Schlaf
- Zusammen mit warmer Milch (max. 1,5 % Fettgehalt) sorgt es für eine angenehme Nachtruhe
- Und dient zugleich als sanftes Abführmittel für den nächsten Tag
- Abends auf müde Augen aufgetragen, wirkt es erfrischend und stärkt die Sehkraft über Nacht
- Zum Abschminken ist es besonders zu empfehlen
- Es ist Balsam für gereizte und gerötete Haut
- Es pflegt raue Hände und hartnäckiger Schmutz löst sich leichter von den Fingern
- Morgens schützt Ghee die Gesichtshaut und wirkt rückfettend nach der Rasur.
Ghee in der Medizin
Viele medizinische Zubereitungen im Ayurveda haben Ghee als Grundlage. Medizinische Ghees enthalten eine Vielzahl von Heilkräutern, die nach bestimmten Regeln vorbereitet und dann untergerührt werden. Ghee ist in solchen Zubereitungen das Transportmittel, das wichtige Substanzen und Antioxidante durch fettdurchlässige Zellmembranen in die Zellen trägt.
Jede Kur nach ayurvedischen Grundsätzen (z.B. panchakarma) beginnt mit der Einnahme von Ghee (Vorkur). Ghee bindet dabei Umwelt- und Körpergifte, die anschließend ausgeleitet werden.
Die Einnahme von Ghee während einer Ayurveda-Kur ist wohl eine der wirkungsvollsten Maßnahmen, um Amalgam-Ablagerungen aus dem Körper zu entfernen. Unter den Stoffen, die freie Radikale binden, ist Ghee überlegen und weit vor den Vitaminen A, C und E.
Ghee wirkt ayurvedisch ganzheitlich auf Körper und Geist
- Ghee stärkt die Verdauungskräfte und die Leber
- es stärkt das Immunsystem
- es kühl übermäßige Hitze
- vermindert Sodbrennen
- baut Nervosität ab
- regt den Appetit und den gesamten Stoffwechsel an
- es regt Ausscheidungen an
- entsäuert, entgiftet und reinigt den Organismus
- es hat entzündungshemmende Wirkung
- erzeugt eine sanfte, weiche und glatte Haut
- unterstützt die Bildung der Lebensenergie, die der Körper jeden Tag aus der Nahrung gewinnt (ojas) und stärkt so die Ausstrahlungskraft
- es nährt alle sieben Körpergewebe (Plasma, Blut, Muskeln, Fett, Knochen, Knochenmark und Nerven, Fortpflanzungsgewebe)
- es macht die Gelenke geschmeidig
- verbessert die Gehirnfunktionen als Gehirntonikum
- und balanciert alle drei Lebensenergien (doshas) Vata, Pitta und Kapha aus.
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